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Will „von Monat zu Monat“ die Lage neu bewerten: Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD).

© dpa/Britta Pedersen

„Abkehr von der Maskenpflicht“: Franziska Giffey prognostiziert für 2023 neue Corona-Normalität in Berlin

Masken im Nahverkehr, Isolation bei Infektion: In Berlin gelten noch diverse Corona-Maßnahmen. Die Regierungschefin erwartet Lockerungen, hat aber keine Eile.

Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey geht davon aus, dass 2023 nach drei Jahren Pandemie letzte Corona- Schutzmaßnahmen fallen und es in Deutschland eine neue Normalität im Umgang mit dem Virus gibt. „Ich denke schon, dass nächstes Jahr die Abkehr von der Maskenpflicht erfolgt“, sagte die SPD-Politikerin in einem Interview der Deutschen Presse-Agentur. „Wir müssen ein stückweit zur Normalität zurückkehren.“ Aber da sei ja auch im zu Ende gehenden Jahr 2022 schon eine Menge passiert.

Über die Maskenpflicht in Bussen und Bahnen des Nahverkehrs können die Länder selbst entscheiden. Für Fernzüge und Fernbusse ist dagegen laut Infektionsschutzgesetz bundesweit bis zum 7. April 2023 eine FFP2-Maskenpflicht festgeschrieben. In Bayern und Sachsen-Anhalt ist die Maskenpflicht im ÖPNV bereits entfallen. In Schleswig-Holstein läuft sie zum Jahresende aus.

Auf einen Zeitpunkt, wann das in Berlin der Fall sein wird, legte sich Giffey nicht fest. Sie verwies darauf, dass die aktuelle Landesverordnung über die Corona-Maßnahmen bis zum 17. Januar gilt. „Über die Frage, wie es dann weitergeht, wird Anfang des Jahres neu zu diskutieren sein.“

Neben anderen Atemwegserkrankungen, die momentan eine große Rolle spielen, seien auch Corona-Infektionen weiter ein Thema. Gerade von Fachleuten aus dem Gesundheitswesen gebe es daher den Wunsch, die Maskenpflicht im ÖPNV, den viele Menschen nutzten und wo es sehr dicht und sehr eng zugehe, noch eine Weile im Winter beizubehalten. „Ich finde, man muss das wirklich von Monat zu Monat bewerten.“

Giffey pocht auf einheitliches Vorgehen mit Brandenburg

Trotz Sonderwegen einiger Bundesländer hält Giffey hierbei ein möglichst einheitliches Vorgehen für sinnvoll. „Ich finde es sehr wichtig, dass wir uns weiter mit den anderen Bundesländern abstimmen und vor allem, dass wir ein mit Brandenburg einheitliches Vorgehen haben.“ Gerade unterschiedliche Regelungen in Berlin und seinem Nachbarland wären aus ihrer Sicht nicht praktikabel und würden keine große Akzeptanz zur Folge haben.

Das gelte auch für die Isolationspflicht nach einer Corona-Infektion, die manche Bundesländer bereits abgeschafft haben, Berlin jedoch noch nicht. Wobei hier eine ganz einfache Grundregel gelte, so Giffey: „Wer krank ist, bleibt zu Hause. Das sollte eigentlich immer gelten.“

Erst Anfang Dezember hatte der Präsident des Robert Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, dafür geworben, die Isolation von Corona-Infizierten und das Tragen von Masken beizubehalten. Sich bei einer Corona-Erkrankung zu isolieren, bleibe wichtig, um andere zu schützen, sagte Wieler der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. „Genauso wichtig ist es, dass die Menschen weiterhin Masken tragen, denn auch dadurch bleibt die Zahl der Atemwegserkrankungen im Rahmen.“ Inwieweit diese Empfehlung umgesetzt werde, sei jedoch „letztlich eine politische Entscheidung“. (dpa)

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