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Gegen die Verlängerung der A100 gibt es seit Jahren immer wieder Demonstrationen.

© imago images / Christian Spicker/Christian Spicker

„A100 wegbassen“ am 2. September: Berliner Clubs veranstalten Protest-Rave gegen Weiterbau der Stadtautobahn

Gegen den Ausbau der A100 in Berlin formiert sich Protest: Am 2. September soll es eine große Demonstration mit DJs und Bands am Ostkreuz geben. 10.000 Teilnehmende sind laut Polizei angemeldet. 

Ein Bündnis aus Berliner Clubs und verschiedenen Initiativen ruft zu einer Großdemonstration gegen den geplanten Ausbau der Stadtautobahn auf. Unter dem Motto „A100 wegbassen“ wollen die Clubs About Blank, Renate, Club Ost und Else gemeinsam mit Fridays for Future und weiteren Gruppen am Samstag, 2. September, einen Protest-Rave am Ostkreuz veranstalten.

An diesem Tag soll der Markgrafendamm zwischen Elsenbrücke und Ostkreuz von 14 bis 22 Uhr zur autofreien Zone werden, wie es in einer Ankündigung des Aktionsbündnisses heißt. Laut Polizei sind 10.000 Teilnehmende für die Demonstration angemeldet.

Wie berichtet sind eine Vielzahl von Clubs, Kulturorten, Jugendzentren und sogar eine Schule akut bedroht, wenn die A100 weitergebaut wird. Mehr als 20 Einrichtungen droht der Abriss, wenn die Autobahn vom Treptower Park bis zur Storkower Straße verlängert wird.

Wir rufen die Berliner Stadtgesellschaft auf, dieses zerstörerische Vorhaben nachhaltig und unwiderruflich zu beenden.

Aus dem Aufruf des Bündnisses „A100 wegbassen“

„Ungeachtet der weltweiten Klimakrise forcieren das Bundesverkehrsministerium und seine Autobahn GmbH die milliardenteure Verlängerung der Stadtautobahn A100 mitten durch Friedrichshain und Lichtenberg. Wohnungen, Freiflächen sowie sub- und clubkulturelle Orte sollen dafür weichen“, so das Aktionsbündnis. „Wir rufen die Berliner Stadtgesellschaft auf, dieses zerstörerische Vorhaben nachhaltig und unwiderruflich zu beenden sowie den Bundesverkehrswegeplan und seine zahlreichen Straßenbauprojekte zu kippen.“

Bei der Demonstration soll es Redebeiträge verschiedener Akteur:innen geben, DJs auflegen und Bands auftreten. Das genaue Programm soll in den kommenden Tagen veröffentlicht werden.

Zudem soll am selben Tag eine Fahrraddemonstration der Initiative „Respect Cyclists“ geben, die die Teilnehmenden zur großen Demonstration am Ostkreuz bringt. Sie startet um 14 Uhr am Invalidenpark, wo das Bundesverkehrsministerium seinen Sitz hat, führt über die Torstraße, das Rote Rathaus, die Köpenicker Straße bis hin zur Elsenbrücke.

Unterstützt wird die Großdemonstration auch von der Clubcommission, dem Zusammenschluss vieler Berliner Clubs. „Wir haben große Sorgen um die Zukunft der Clubkultur“, sagt Sprecher Lutz Leichsenring. Am Beispiel der A100 zeige sich, wie wichtig die Anerkennung von Clubs als Kulturstätten sei. „Wären Museen, Theater oder Opern bedroht, wären wahrscheinlich schon längst Rettungspläne entwickelt oder bei so einem großen Infrastrukturprojekt ganz anders geplant worden“, sagt Leichsenring.

Politisch ist der Weiterbau der Stadtautobahn in Berlin seit Jahren umstritten. CDU und FDP sind dafür, die A100 vom Treptower Park über das Ostkreuz bis zur Storkower Straße weiterzuführen. SPD, Grüne und Linke hatten sich in ihrer gemeinsamen Regierungszeit dagegen ausgesprochen.

Auch der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg, besonders betroffen von den Ausbauplänen, ist gegen die Verlängerung. Vor wenigen Tagen teilte Bezirksbürgermeisterin Clara Herrmann (Grüne) mit, Friedrichshain-Kreuzberg werde sich „auch zukünftig vehement gegen den Weiterbau der A100 stellen“. Die Clubs und Kulturorte am Ostkreuz würden den Bezirk zu einem besonderen Ort machen, der Bau einer Autobahn durch die Kieze sei kultur- und klimapolitisch katastrophal. „Unsere kulturellen Oasen dürfen nicht von rückwärtsgewandter und klimaschädlicher Stadtplanung und Verkehrspolitik zerstört werden“, so Herrmann.

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