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In Berlin wird zu wenig gebaut, um genügend Wohnraum für Zuzügler zu schaffen.

© Christoph Soeder/dpa

80.000 Wohnungen fehlen pro Jahr: Berlin wächst schnell und baut zu wenig

Bei einem Leerstand von nur 3,5 Prozent wird es schwierig, den Bedarf an Wohnraum zu decken. Dass zu wenig gebaut wird, liegt auch am Mietendeckel.

Der Wohnungsbau in Berlin kommt mit der Zuwanderung der vergangenen Jahre laut Daten des Pestel Instituts in Hannover nicht mit. Zwischen 2011 und 2019 wuchs die Hauptstadt demnach um fast 337.800 Einwohner auf rund 3,7 Millionen.

Das war ein Zuwachs von rund 10 Prozent, wie das Bündnis „Soziales Wohnen“ am Freitag in Berlin mitteilte. Aber nur etwa halb so schnell wuchs im selben Zeitraum der Wohnungsbestand in Berlin, der um rund 5 Prozent auf 1,97 Millionen Wohnungen zunahm.

Das Bündnis aus Gewerkschaften, Sozial- und Branchenverbänden hatte das Pestel Institut mit der Studie beauftragt. In den vergangenen fünf Jahren fehlten demnach im Schnitt pro Jahr rund 80.000 Wohnungen, um den Bedarf zu decken.

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Bei einem Leerstand von rund 3,5 Prozent sei ein weiterer Abbau des Defizits nur begrenzt möglich. Konsequenz: „Wenn der Leerstand auf ein Mindestmaß reduziert ist, reagieren die Bürger mit einer verstärkten Bildung von Wohngemeinschaften und einem längeren Verweilen von Kindern im Haushalt der Eltern“, schrieb Instituts-Vorstand Matthias Günther.

Im Zusammenhang mit dem Mietendeckel habe es im vergangenen Jahr eine spürbare Zurückhaltung der Investoren bei Baugenehmigungen gegeben, stellte die IG BAU fest. Es bleibe abzuwarten, „ob auch die Baufertigstellungen 2020 bereits betroffen waren oder ob die Fertigstellungen weiter gesteigert werden konnten“. (dpa)

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