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Das Fußballspiel der irischen und dänischen Botschaftsmitarbeiter gegen den FC Bundestag fand im Marie-Elisabeth-Lüders-Haus statt.

© Botschaft von Irland

50 Jahre EU-Mitgliedschaft: Botschaften von Irland und Dänemark feiern mit Fußballspiel in Berlin

Unter den Augen der Botschafter Susanne Hyldelund und Nicholas O'Brien trat ein dänisch-irisches Team gegen den FC Bundestag an. Das Match hatte einen historischen Vorläufer.

Das hatten sich die Diplomat:innen aus Irland und Dänemark anders vorgestellt. Um die 50-jährige Mitgliedschaft der beiden Länder in der Europäischen Union zu feiern, sollte am Dienstagabend ein Fußballteam aus dänischen und irischen Botschaftsmitarbeiter:innen im Jahn-Sportpark gegen den FC Bundestag antreten. Doch dann brach der Winter über Berlin herein. Spontan musste die Partie in die Sporthalle des Bundestags im Marie-Elisabeth-Lüders-Haus verlegt werden.

Unter den Augen der dänischen Botschafterin Susanne Hyldelund und ihres irischen Pendants Nicholas O'Brien lief das Botschaftsteam in eigens für das Spiel entworfenen, blau-gelben Trikots auf. Während Hyldelund vorab einen Sieg für ihre Mannschaft prognostizierte, war O’Brien in dieser Frage ganz der Diplomat: „Ich denke, wir sind ziemlich gut, aber das Bundestagsteam macht einen starken Eindruck.“ Im fliegenden Wechsel traten auf dem Parkett je fünf Feldspieler:innen plus Torhüter an, 90 Minuten wurde durchgespielt.

Edelfans: Dänemarks Botschafterin Susanne Hyldelund und der irische Botschafter Nicholas O’Brien (beide mit Wimpeln) inmitten der Spieler.

© Botschaft von Irland

Ein großer Fußballfan sei sie eigentlich nicht, räumte Susanne Hyldelund ein. Allerdings: Schon am Freitag wird die Botschafterin ihr nächstes Spiel besuchen – in Rostock treten die dänischen Nationalspielerinnen in der Nations League gegen die DFB-Frauen an. Dänemark sei vor allem in Handball stark, erklärte Hyldelund. Allerdings: Nachdem die Dänen Deutschland 1992 im Finale der Fußball-EM besiegten, habe der Fußball im Land rasant an Beliebtheit gewonnen.

Auch die EU habe in Dänemark mittlerweile einen hohen Stellenwert. „Wir haben so viele Krisen, so viele Herausforderungen, die können wir nur gemeinsam in einem europäischen Raum lösen“, sagte die Botschafterin. Diese Auffassung habe sich in ihrer Heimat inzwischen durchgesetzt.

Nicholas O'Brien erklärte, Irland sei seit dem Beitritt zur EU ein völlig anderes Land geworden. Auch dank finanzieller Hilfen zu Beginn der Mitgliedschaft sei die Wirtschaft im Land stark gewachsen. Zu den Vorzügen der EU zählt er vor allem den Binnenmarkt und die damit verbundenen Möglichkeiten der freien Wohnsitzwahl.

Blau-gelb: Die Trikots in EU-Farben wurden eigens für den Anlass entworfen.

© Botschaft von Irland

Auch er sei kein riesiger Fußball-Fan, verriet der Botschafter, auch wenn er bereits einige Hertha-Spiele in Berlin besucht habe. Vielmehr interessiere er sich für Gaelic Football, eine Mischung aus Fußball und Rugby, die neben Hurling zu den beliebtesten Sportarten in Irland zählt. Welche Parallelen sieht O‘Brien zwischen seiner Arbeit und dem Fußball? „Beim Fußball muss man den Ball passen“, antwortete der Botschafter. „Man muss zusammenarbeiten. So ist es auch mit der Diplomatie.“

Ein Hauch von Wembley ‘73

Das Match im Bundestagsgebäude hatte einen historischen Vorläufer: 1973 war zur Feier der ersten Erweiterung der EU, die damals noch EG hieß, ein Fußballteam der Neuen – Irland, Dänemark und Großbritannien – gegen eines der Gründungsmitglieder – Deutschland, Frankreich, Italien und die Benelux-Staaten – angetreten. Damals im Wembleystadion als Kapitäne dabei: Günter Netzer und Bobby Charlton. 2:0 schlugen die Neu-Mitglieder die bisherigen.

Die Neuauflage – nicht nur wegen des Brexits natürlich unter gänzlich anderen Vorzeichen – verlief für Team Irland/Dänemark indes weniger erfolgreich. Schon früh geriet die Mannschaft der Botschaften deutlich ins Hintertreffen. Dass die Gruppe zuvor kein einziges gemeinsames Training absolviert hatte, war ihr anzumerken. Ganz anders der FC Bundestag, der im Grün-Weiß des DFB auflief. Für das Team aus Parlamentarier:innen aller Fraktionen war es bereits die 21. Partie in diesem Jahr, schon am Donnerstag müssen die Abgeordneten wieder ran – dann gegen den TuS Makkabi.

Zwar kämpfte sich das irisch-dänische Team gegen Ende noch einmal heran. Dennoch schlug mit 10:20 zum Schluss eine deutliche Niederlage zu Buche. Nun, woran hat es gelegen? Darauf hatte Botschafterin Susanne Hyldelund bereits kurz nach Anpfiff eine augenzwinkernde Antwort gegeben: „Falls wir heute verlieren, ist der Brexit schuld.“

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