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Bislang endet die Tangentialverbindung Ost (TVO) an der Wuhlheide.

© Jörn Hasselmann

400 Millionen Euro für Berliner Schnellstraße: Senat startet Genehmigungsverfahren für TVO

Der Senat hat das Planfeststellungsverfahren für die umstrittene Tangentialverbindung Ost eingeleitet. „Die TVO bündelt Verkehr und entlastet Wohngebiete“, sagte Verkehrssenatorin Schreiner.

Die Tangentialverbindung Ost (TVO) zwischen Marzahn und Köpenick soll nun tatsächlich kommen, gut 50 Jahre nach Start der Planung. Die Verkehrsverwaltung hat jetzt den Antrag für die Planfeststellung bei der zuständigen Verwaltung für Stadtentwicklung eingereicht. In 21 Aktenordnern wurden die Antragsunterlagen zusammengefasst, teilte Verkehrssenatorin Manja Schreiner (CDU) mit, sie lobte den Neubau.

„Die Effekte sind die gleichen wie bei der A 100. Wir bündeln Verkehr, entlasten Wohngebiete von Verkehr und Lärm. Wir verbessern die Erschließung von Gewerbe-, Dienstleistungs- und Innovationsstandorten. Der Osten und Südosten der Stadt musste viel zu lange auf diesen Lückenschluss warten“, sagte sie.

Blick auf die Spindlersfelder Straße in Treptow-Köpenick.
Blick auf die Spindlersfelder Straße in Treptow-Köpenick.

© Jörn Hasselmann

Kosten nennt die Senatorin in ihrer ausführlichen Pressemeldung nicht. Diese sind in den letzten Jahren regelrecht explodiert, ohne dass sich ein Kran bislang drehte. Zuletzt waren über 400 Millionen Euro genannt worden für 7,2 Kilometer Straße. Bislang war als Länge 6,4 Kilometer genannt worden.

Die Pläne stammen aus DDR-Zeiten. Der nördliche und südliche Abschnitt der TVO sind als Märkische Allee und Spindlersfelder Straße seit vielen Jahren in Betrieb. Die vorhandene Lücke zwischen der B1/B5 (bzw. der Märkischen Allee) im Bezirk Marzahn-Hellersdorf im Norden und der Straße An der Wuhlheide (bzw. Spindlersfelder Straße) im Bezirk Treptow-Köpenick im Süden soll geschlossen werden. Die TVO wird damit nach der A100-Verlängerung nach Treptow die zweitteuerste Straße.

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Auch einen Termin für eine mögliche Fertigstellung nannte Schreiner nicht. Da ein Planfeststellungsverfahren bei einem so komplexen Projekt eher mehr als zwei Jahre dauern wird, könnte der Baubeginn frühestens 2026 sein – wenn nicht geklagt wird.

Das allerdings ist so gut wie sicher. Bahnexperten befürchten, dass die Trasse der TVO zulasten der immer noch geplanten Nahverkehrstangente geht. Die bestehenden Gleise sollen ausgebaut werden, entweder für Regionalzüge oder eine S-Bahn. Auch diese Planung ist viele Jahre alt.

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Abgespeckt wurde zuletzt beim Radverkehr. Vor Jahren sollte es an der TVO eine parallele Radschnellverbindung geben. 2022 hieß es dann, dass es keinen Schnellweg, sondern lediglich eine „Radverkehrsanlage mit attraktiven Standards“ geben werde.

2020 waren Pläne für einen spektakulär anmutenden Kreisel für Radfahrer oberhalb einer Autokreuzung vorgestellt worden. Ob dies weiter verfolgt wird, ist unklar. Das Wort Fahrrad findet sich in Schreiners Meldung zur TVO gar nicht mehr.

In den letzten Jahren haben sich Bürgerinitiativen für und gegen die Straße gebildet, es wurde demonstriert und der Wald in der Wuhlheide besetzt. Die beiden grünen Vorgängerinnen von Schreiner hatten das Projekt wegen der vielen Widerstände nicht gerade beschleunigt. Das übernimmt nun Schreiner. „Dieses Projekt ist schon viel zu lange in der Planung. Ich möchte das jetzt endlich voranbringen.“

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