zum Hauptinhalt
Mit Bus und Bahn kann man sich gut durch Berlin bewegen – aber Studierende brauchen nun ein anderes Ticket.

© imago/Stefan Zeitz

Update

35.000 Studierende betroffen: Technische Universität Berlin schafft Semesterticket zum Ende des Sommers ab

Die Studierenden der TU Berlin müssen sich eine Alternative zum Semesterticket suchen. Das gibt es ab dem Wintersemester nicht mehr.

Die Technische Universität (TU) Berlin kündigt zum Ende des Sommersemesters ihren Vertrag für das Semesterticket mit dem Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB). Das hat das Studierendenparlament der TU am Donnerstagabend beschlossen. Zuerst hatte der RBB berichtet.

Die rund 35.000 TU-Studierenden müssen sich damit ab dem Wintersemester eine Alternative zum Semesterticket suchen, wenn sie in Berlin mit Bus und Bahn fahren wollen.

„Unter der Entscheidung werden vor allem diejenigen Studierenden leiden, die sich ein Deutschlandticket mit 49 Euro im Monat nicht leisten können, aber auch keine Sozialleistungen beziehen“, sagte TU-Asta-Sprecher Gabriel Tiedje zur Entscheidung. Wer in Berlin Wohngeld bekommt, hat als Sozialhilfeempfänger auch Anspruch auf eine AB-Monatskarte zum vergünstigten Preis von aktuell 9 Euro.

Zwar sei zu hoffen, dass die rot-schwarze Regierung zum Winter wieder das 29-Euro-Ticket in Berlin-AB für alle einführt. Doch Studierenden, die beispielsweise in Potsdam wohnen, aber an der TU studieren, sei damit nicht geholfen, gibt Tiedje zu bedenken.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

Der Asta-Sprecher unterstützt die Forderung des Berliner SPD-Politikers Marcel Hopp, durch einen Landeszuschuss den Preis des Deutschlandtickets für Studierende und Auszubildende auf 19 Euro zu senken. Tiedje betont: In jedem Fall müsse eine Lösung gefunden werden, die auch berücksichtigt, dass nicht alle Berliner Studierende im Stadtkern wohnen, sondern auch im C-Bereich oder zwischen Berlin und Brandenburg pendeln.

Hintergrund der Entscheidung: Seit der Einführung von vergünstigten Tickets für alle Nahverkehrkunden halten die Studierendenvertretungen es nicht mehr für vertretbar, dass das Semesterticket für alle an der Uni Eingeschriebenen verpflichtend ist. Im Vergleich zu Sonderangeboten wie dem 29-Euro- oder dem Deutschlandticket sei das Semesterticket kein guter Deal mehr für Studierende, lautet die Kritik der Asta-Vertreter.

Ein weiterer Grund, warum auch weitere Hochschulen ihren Vertrag mit dem Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg kündigen dürften: Das sogenannte Solidarmodell fortzuführen – alle müssen zahlen und fahren so deutlich günstiger – gilt vor dem Hintergrund der neuen Nahverkehr-Rabatte nicht mehr als rechtssicher. Zu diesem Schluss kam ein Gutachten, das die TU Dortmund bei einer Münsteraner Kanzlei in Auftrag gegeben hatte.

Ende Mai hatte bereits die Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) die Abschaffung des Semestertickets beschlossen. Die Freie Universität (FU) hält hingegen vorläufig daran fest, zumal die Senatsverwaltung sich mit VBB und Hochschulen darauf verständigt hat, den Studierenden für 13,95 Euro im Monat ein Upgrade zum Deutschlandticket zu ermöglichen. Sie zahlen damit umgerechnet monatlich 46 Euro anstelle 49 Euro für das Ticket.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false