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Etwa 200 Menschen versammelten sich bei der Mahnwache für die erste tödlich verunglückte Radfahrerin 2022.

© Fanny Oppermann

Gedenken an erste Berliner Radtote des Jahres: 200 Menschen versammeln sich zu Mahnwache für getötete Radfahrerin

Der vergangenen Mittwoch bei einem Unfall mit einem LKW tödlich verletzen Radfahrerin gedachten rund 200 Menschen. Sie forderten auch Konsequenzen.

Am Mittwoch, 9. Februar um 11 Uhr wurde eine Fahrradfahrerin in der Saargemünder Straße von einem LKW überfahren. Sie war 81 Jahre alt. Sie ist die erste Fahrradtote im Jahr 2022.

Aus diesem Anlass organisierte der Allgemeine Deutsche Fahrrad Club (ADFC) zusammen mit dem Verein Changing Cities am Tag danach eine Mahnwache und platzierte ein weißes Fahrrad am Unfallort. Zuvor rief der ADFC zu einer #VisionZero-Fahrraddemonstration auf. Um 16.30 Uhr trafen sich circa dreißig Fahrradfahrer:innen, um gemeinsam von der Möckernstraße in Kreuzberg bis zum Unfallort in der Saargemünder Straße in Zehlendorf zu fahren.

„Jedes Mal wenn wir ein weiteres unserer weißen Fahrräder aufstellen, sage ich mir: Dies wird das Letzte sein. Ab heute wird niemand mehr im Verkehr umkommen“, sagte Daniel Pepper, 57, vom ADFC. Seit 15 Jahren ist er schon Mitglied in diesem Verein und setzt sich für sicheren Straßenverkehr ein.

Härtere Strafen für Unfallverursacher gefordert

„Wir fordern, dass die LKW mit mehr Technik ausgestattet werden. Sie brauchen eine Kollisionserkennung, um genau solche Unfälle zu verhindern. Außerdem sind härtere Strafen für die Schuldigen, die eigentlich immer die Autofahrer:innen sind, angemessen.“

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Um 17.30 Uhr begann die Mahnwache und es versammelten sich etwa 200 Menschen, um der Fahrradfahrerin zu gedenken. „Das ist wichtig, dass viele zusammenkommen und sagen: Das geht so nicht, so etwas darf nicht noch einmal passieren“, erklärte ein Vater seiner kleinen Tochter.

Dirk Schneidemann von Changing Cities bedankte sich bei allen fürs Kommen. „Wir senden hiermit ein Signal der Solidarität und Menschlichkeit. Gleichzeitig möchten wir den Angehörigen unser Mitgefühl zeigen und geben der Trauer Raum und Anerkennung“, sagte er in seiner Rede.

Signal der Solidarität und Menschlichkeit

Dreimal klingelten die Versammelten mit ihren Fahrradklingeln und leiten damit die Schweigeminute ein. Danach fuhr Schneidemann fort: „Hier wurde eine Verkehrsgewalttat begangen. Das war kein Unfall, denn ein Unfall ist etwas Überraschendes, etwas Außergewöhnliches. Mit knapp 3000 Verkehrstoten pro Jahr in Deutschland, ist das jedoch nur noch ein Vorfall von Verkehrsgewalt, den wir dulden und hinnehmen müssen.“

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Teilnehmende hielten Schilder mit dem Hashtag „VisionZero“ hoch. Null Verkehrstote im Jahr, dafür gehen sie auf die Straße, das wollen sie erreichen. „Wir schulden es dieser Frau, das System zu ändern. Wir haben uns dafür entschieden, so können wir uns auch dagegen entscheiden. Es liegt in unserer Hand“, beendete Schneidemann seine Rede. Das weiße Fahrrad wurde aufgestellt, zum Gedenken aber auch Mahnen.

Fanny Oppermann

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