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So stellt sich die Grün Berlin GmbH den Gendarmenmarkt nach dem Umbau vor.

© Grün Berlin GmbH/bloomimages

20-Millionen-Euro Großbaustelle : Berliner Gendarmenmarkt wird für zwei Jahre gesperrt

Ein historischer Berliner Platz wird umgebaut. Ein unterirdisches System soll Regenwasser reinigen und speichern. Die Neugestaltung kostet 20 Millionen Euro.

Der Gendarmenmarkt in Mitte wird für zwei Jahre zur Baustelle. Wie die Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz mitteilte, haben am Mittwoch erste bauvorbereitende Arbeiten zur Sanierung und Weiterentwicklung des Platzes begonnen.

Die landeseigene Grün Berlin GmbH werde unter dem 14.000 Quadratmeter großen historischen Platz unter anderem ein nachhaltiges Regenwassermanagement installieren, heißt es. Zudem soll der Gendarmenmarkt barrierefrei werden. Die Kosten belaufen sich auf rund 20 Millionen Euro und werden den Angaben nach mit Bundes- und Landesmitteln gefördert.

Künftig soll am Gendarmenmarkt Regenwasser in unterirdischen technischen Anlagen vorgereinigt und gespeichert werden, teilte die Umweltverwaltung mit. Das helfe insbesondere bei Starkregen: Überschüssiges Wasser wird demnach zurückgehalten, was das Kanalnetz entlaste und so örtliche Überschwemmungen verhindern soll.

Wir werden Plätze künftig generell so gestalten, dass das Regenwassermanagement vor Ort funktioniert.

Bettina Jarasch (Grüne), Umweltsenatorin

Darüber hinaus soll der Gendarmenmarkt ein unterirdisches, rund fünf Kilometer langes Leitungsnetz für Strom, Wasser und Abwasser erhalten. „Mit über 50 versenkbaren Trinkwasser- und Schmutzwasseranschlüssen und rund 30 unterirdischen Stromanschlüssen können Veranstaltungen künftig unabhängig von der Infrastruktur des Konzerthauses stattfinden“, heißt es in der Mitteilung der Verwaltung. Dadurch könnten Auf- und Abbauzeiten erheblich verkürzt werden.

Erst muss der Platz nach alten Bomben und Munition abgesucht werden

„Mit den nun startenden Umbauten kommt ein Stück Schwammstadt nach Mitte zum geschichtsträchtigen Kulturort am Gendarmenmarkt“, wird Umweltsenatorin Bettina Jarasch (Grüne) in der Mitteilung zitiert. Das Projekt könne als „Blaupause für weitere klimaresiliente Umgestaltungsmaßnahmen in der Stadt“ dienen. „Wir werden Plätze künftig generell so gestalten, dass das Regenwassermanagement vor Ort funktioniert“, kündigte Jarasch an.

6000
Tonnen Natursteinpflaster werden abgetragen

Die Baumaßnahmen beginnen den Angaben nach zunächst mit einer Kampfmittelerkundung: Bei Bohrungen, Grabungen und Schürfungen wird das Erdreich nach Munition abgesucht. Folgen sollen umfangreiche Tiefbauarbeiten. Dafür müssen laut Umweltverwaltung rund 6000 Tonnen Natursteinpflaster abgetragen werden.

Im Anschluss an die Tiefbauarbeiten soll dann neuer Naturstein verlegt werden, heißt es. Das historische Bild des Pflasters solle dabei erhalten werden. „Die Mosaikpflaster und Platten orientieren sich an der aktuellen Pflasterrasterung“, kündigte die Umweltverwaltung an. Während der zweijährigen Bauzeit wird der Gendarmenmarkt gesperrt.

Die intensive Nutzung des Platzes hatte in den vergangenen Jahrzehnten deutliche Spuren hinterlassen. Oberflächen waren marode geworden und nur provisorisch geflickt worden. Bestehende Sanierungspläne waren über Jahre nicht umgesetzt worden.

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