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Wegen eines Kabeldiebstahls im Berliner Südwesten kommt es erneut zu Einschränkungen auf der U-Bahnlinie U3.

© imago images/Stefan Zeitz/stefan zeitz via www.imago-images.de

140 Meter Kabel gestohlen: U3 fährt im Berliner Südwesten nur noch alle zehn Minuten

Ein Kabeldiebstahl auf dem oberirdischen U3-Abschnitt führt zu Einschränkungen im U-Bahnverkehr. Die Schadensbehebung soll voraussichtlich bis nach Weihnachten dauern.

Wegen eines Kabeldiebstahls im Berliner Südwesten kommt es erneut zu Einschränkungen auf der U-Bahnlinie U3. Wie die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) am Freitag mitteilten, fährt die Linie auf dem Abschnitt zwischen Breitenbachplatz und Krumme Lanke seit Freitagmittag nur noch im Zehn-Minuten-Takt.

Im oberirdischen Abschnitt zwischen den Bahnhöfen Freie Universität – Thielplatz und Oskar-Helene-Heim seien rund 140 Meter Kabel gestohlen worden. „Um eine Überlastung zu verhindern, können die Züge in der Hauptverkehrszeit aktuell nicht so häufig fahren wie gewohnt“, teilte die BVG mit. Fachleute sollen den Schaden nun beheben. Angestrebt wird eine Fertigstellung kurz nach den Feiertagen.

„Ein Zugführer hat bemerkt, dass ein Kabelschacht offen ist. Leider war der Abtransport da schon erfolgt“, sagte BVG-Betriebsvorstand Rolf Erfurt zu dem Vorfall. Um Diebstähle entlang der Gleisanlagen zu verhindern, habe die BVG ihr Sicherheitspersonal bereits mit Nachtsichtgeräten ausgestattet. „Aber wir können nicht überall sein.“

Wiederholt haben Kabeldiebstähle in jüngster Vergangenheit zu Einschränkungen bei der BVG geführt. Erst im Oktober musste deshalb der Verkehr auf dem U3-Abschnitt zwischen Breitenbachplatz und Krumme Lanke auf einen Zehn-Minuten-Takt gedrosselt werden. Ende November traf es die U6.

Für die BVG kommt die Meldung zur Unzeit: Aktuell treiben ein extrem hoher Krankenstand und fehlende Fahrzeuge Ausfälle und Störungen im Nahverkehr in die Höhe. Allein am vergangenen Dienstag fielen 108 U-Bahnfahrten aus – davon 49 wegen fehlender Fahrer, in 37 Fällen mangelte es dagegen an funktionstüchtigen Fahrzeugen. Zum Vergleich: Im gesamten Monat April fielen nur 258 U-Bahn-Fahrten aus.

Um sich ein Bild von der Sicherheitsarbeit der BVG zu machen, besuchte Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) am Freitag die Leitstelle Sicherheit der Verkehrsbetriebe.

„Ich glaube, dass die Arbeit der BVG in vielen Bereichen gut funktioniert. Dass es trotzdem auch hier zu Straftaten kommt, ist bedauerlich“, sagte Wegner.

Der Regierende sprach sich dafür aus, härtere Strafen für Angriffe auf Mitarbeiter der Verkehrsbetriebe einzuführen. „Wenn wir Übergriffe auf BVG-Mitarbeiter haben, dann muss das genau so hart geahndet werden, wie bei den Beschäftigten von Polizei und Feuerwehr“, sagte Wegner.

Zugleich forderte der CDU-Politiker mehr Videoüberwachung im öffentlichen Raum. „Die Videotechnik bei der BVG hilft häufig dabei, Straftaten aufzudecken. Wir müssen dafür sorgen, dass wir die Videotechnik auch an anderen Orten in der Stadt einsetzen können“, sagte er.

Der Regierende erklärte zudem, eine längere Speicherung von Videoaufnahmen anzustreben. Bislang dürfen die Aufnahmen der BVG nur 48 Stunden gespeichert werden. „Vielleicht wären 96 Stunden besser“, sagte Wegner.

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