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1. Mai in Berlin: Gewerkschaft vorne weg

Am Freitag starten die Arbeitnehmerverbände als erste mit den Protesten – auch gegen die NPD.

Mit neuem Selbstvertrauen starten die Gewerkschaften am Tag der Arbeit ihre Demonstrationen schon am Morgen. Faire Löhne und der Kampf gegen die Krise stehen im Mittelpunkt der Forderungen. Immerhin konnten die Arbeitnehmerverbände ihre jahrelangen Mitgliederverluste stoppen. Einzelne Gewerkschaften haben im vergangenen Jahr sogar neue Beitragszahler gewonnen. In Verkehrsbetrieben etwa hat die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi 2008 tausende Anhänger aufgenommen. Mitten in der Krise hoffen die Gewerkschaften nun auf mehr Einfluss.

Schon ab 9 Uhr treffen sich die Einzelverbände des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) am 1. Mai am Wittenbergplatz. Eine Stunde später soll über die Straße des 17. Juni zum Brandenburger Tor gezogen werden. Weil neben Infoständen auch eine große Bühne aufgebaut wird, sind Teile der Straße schon ab Donnerstag gesperrt. Auf der dort geplanten Kundgebung werden mehr als 10 000 Teilnehmer erwartet. Motorrad-, Fahrrad- und Skaterkorsos sollen den Protestzug begleiten. Gleichzeitig wollen zahlreiche Gewerkschafter am 1. Mai auch in Köpenick gegen die rechtsextreme NPD demonstrieren.

Auf der Gewerkschaftsdemo will sich ein sogenannter „klassenkämpferischer Block“ einklinken. Dessen Sprecher hatte am Dienstag gesagt: „Anders als der DGB wollen wir soziale Unruhen, und wir werden das Möglichste tun, dies zu erreichen.“ Angesichts dieser Töne wird die Polizei wohl mehr Kräfte als ursprünglich geplant für den Vormittag abstellen. In den vergangenen Jahren konnten die Gewerkschaften fast ohne Polizeibegleitung den 1. Mai beginnen. An der Demonstration beteiligen sich traditionell auch Kollegen der Gewerkschaft der Polizei.

Nach den Kundgebungen am Vormittag laden Verdi, das Arbeitslosenzentrum und Kirchenvertreter zu einem gemeinsamen Gottesdienst in die St. Marienkirche am Alexanderplatz ein. Die Kanzel werden sich dann Gemeindepfarrer Johannes Krug und die Berliner Verdi-Chefin Susanne Stumpenhusen teilen. Die Kollekte soll an das Arbeitslosenzentrum gehen.hah/Ha

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