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Am Alten Markt: Investoren reißen sich um Areal in Potsdams City

Drei potenzielle Investoren haben sich bereits gemeldet für das Wiederaufbau-Projekt des Palais Barberini in Potsdams historischer Mitte.

Von Peer Straube

Der Wiederaufbau des wichtigsten Leitbaus am Alten Markt außer dem Stadtschloss beginnt im kommenden Jahr. Die Ausschreibung für das Palais Barberini an der Alten Fahrt starte im Herbst, sagte Baudezernent Matthias Klipp (Bündnisgrüne). Drei potenzielle Investoren hätten sich bereits gemeldet, so Klipp. Einer plane ein Hotel, bei den beiden anderen sei das Nutzungskonzept noch offen, doch sie seien „sehr namhaft“ und brächten die notwendige Erfahrung und Seriosität mit, um ein Projekt diesen Ausmaßes zu stemmen. Das Interesse an dem Grundstück mit herausgehobener Bedeutung in der historischen Potsdamer Mitte ist offenbar so groß, „dass wir die Investoren sogar bremsen“ und auf den Ausschreibungsbeginn „vertrösten“ müssen, erklärte Klipp. Er hoffe, dass sich alle auch tatsächlich an dem Verfahren beteiligen, sagte der Dezernent.

Mit dem Exposé für den Palast Barberini will die Stadtverwaltung zudem auf der Immobilienmesse Expo Real vom 4. bis 6. Oktober in München um weitere „nationale und internationale Investoren“ werben. Neben einer Hotelnutzung lasse der Bebauungsplan auch Wohnungen, Gewerbe, Büros und Dienstleistungen in dem Gebäude zu, sagte Klipp.

Für den Wiederaufbau des Palais Barberini gelten strenge Kriterien. Als einer der von einem Expertengremium festgelegten acht Leitbauten für den Wiederaufbau der historischen Mitte soll der Palast nicht nur seine barocke Prachtfassade bekommen, sondern auch innen nach historischem Vorbild rekonstruiert werden. Neben dem Stadtschloss, das als Landtag wiederaufgebaut wird, gilt das Palais als wichtigstes Wiederaufbauprojekt an dem Platz, der einst als einer der schönsten Europas galt.

Der Palast Barberini befand sich an der Südseite des Alten Marktes. Er wurde im Jahr 1771 von Paul von Gontard errichtet. Vorbild bildete der gleichnamige Palazzo Barberini in Rom. Die Legende besagt, dass Friedrich II. das Potsdamer Gebäude nach der Tänzerin Barberina benannte, in die er sich verliebt haben soll. Seit der Zeit Friedrich Wilhelm IV. diente das Palais als Heim für die Vereine der Kunst und Wissenschaft. Zerstört wurde der Bau während des Bombardements der Stadt Potsdam in der Nacht des 14. April 1945.

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