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Mitglieder der militarisierten Zeravani-Polizeikräfte, die den Peschmerga angehören, trainieren unter Anleitung britischer Soldaten in einem Vorort von Erbil (Irak).

© Joe Giddens/PA Wire/dpa

Anti-IS-Koalition: Rund 200 Kämpfer gegen Islamisten stammen aus Deutschland

Dass sich immer wieder Deutsche der Terrormiliz "Islamischer Staat" anschließen, ist bekannt. Aber auch gegen die Dschihadisten kämpfen Menschen, die aus Deutschland kommen.

Mehr als 200 Menschen sind nach Angaben des Innenministeriums aus Deutschland ausgereist, um an der Seite kurdischer Milizen in Syrien und dem Irak gegen die IS-Terrormiliz zu kämpfen. Unter ihnen sind 69 Personen mit deutschem Pass. Nicht erfasst seien Personen, die sich den kurdischen Streitkräften im Irak, den sogenannten Peschmerga, anschließen wollten, berichtet die "Neue Osnabrücker Zeitung" unter Berufung auf eine Antwort der Bundesregierung auf eine Linken-Anfrage. Die kurdischen Peschmerga werden von verschiedenen Ländern im Kampf gegen den IS mit Training und Waffen versorgt, so unter anderem von Deutschland.

Von den seit 2013 ausgereisten freiwilligen Kämpfern seien bislang 102 zurückgekehrt, darunter 43 Deutsche, schreibt die Zeitung. Drei deutsche Staatsbürger kamen demnach auf Seiten der Anti-IS-Koalition ums Leben. Einer der Kämpfer aus Deutschland sei bei einem türkischen Luftangriff auf ein syrisches Dorf getötet worden. Dazu schreibt die Bundesregierung, die genauen Todesumstände seien ihr nicht bekannt, man habe den Vorfall deshalb gegenüber der Türkei nicht thematisiert.

Für den IS kämpfen deutlich mehr Deutsche

Die Linken-Abgeordnete Ulla Jelpke kritisierte diese Haltung. Dass der Generalbundesanwalt keine Ermittlungen in dem Fall aufgenommen habe, sei skandalös. „Ich kann mir dieses Verhalten nur als Geschenk an die Türkei erklären“, sagte Jelpke.

Der IS selbst erhält deutlich mehr Zulauf aus Deutschland. Laut Bundesamt für Verfassungsschutz (Stand 17. März 2017) sind 920 Personen in Richtung Syrien/Irak gereist, um sich dem IS oder anderen islalamistischen Terrormilizen anzuschließen.

Die Bundesregierung rät dringend davon ab, in die Kampfgebiete im Irak oder Syrien zu reisen. (Tsp, dpa)

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