„Allem Anfang wohnt ein Zauber inne“, behauptete Hermann Hesse. Doch gilt das auch für die erste Notamputation an einem Haustier?
Dr. Elke Brüns
Spätestens seit der Fukushima-Katastrophe hat in Sachen Strom ein Umdenken stattgefunden. Die Politik reagierte mit der Energiewende nicht nur auf die Gefahren der Atomenergie, sie rief auch die Begriffe der Versorgungssicherheit und der Energiearmut auf den Plan.
Bremen scheint sich auf der literarischen Landkarte zu etablieren. Hatte Sven Regener den Stadtteil „Neue Vahr Süd“ bekannt gemacht, lernt man nun in Ralph Dohrmanns „Kronhardt“ die Hansestadt in Gänze kennen.
Bertolt Brecht würde heute vermutlich die Piratenpartei wählen. In Fragen des geistigen Eigentums habe er ein „laxe Haltung“, bekannte er freimütig.
Ihre Aufgabe sei es, „hysterisches Elend in gemeines Unglück“ zu verwandeln, definierte Sigmund Freud, der Begründer der Psychoanalyse, die Aufgabe des Therapeuten. Dass dies nicht immer leicht und fröhlich vonstatten geht, versteht sich von selbst.
Novembergerecht widmete sich die ARD letzte Woche dem Thema Tod und Sterben. Viel haben wir erfahren, doch dieser Hinweis fehlte: „Ein Penis stirbt immer zuletzt.
Sie ist legendär und mythenumwoben: Die von Hans Werner Richter 1947 ins Leben gerufene Schriftstellervereinigung Gruppe 47 hat den Literaturbetrieb und die bundesdeutsche Öffentlichkeit zwei Jahrzehnte lang entscheidend mitbestimmt. Autoren wie Paul Celan, Ingeborg Bachmann und Günter Grass trugen hier ihre Texte vor, die dann gemeinschaftlich kritisiert wurden.
„Er war homosexuell. Er war süchtig.
„Worin besteht dein Judentum, wenn es sich dabei um keine Religion und keine traditionelle Gemeinschaft handelt?“ Diese Frage stellte der israelische Autor Amoz Oz seinem ungarischen Kollegen György Konrád.
Cool. Mehr Worte braucht es heutzutage nicht, um Einverständnis oder Bewunderung zu signalisieren.
Die Woche steht im Zeichen fortwährender Desillusionierung. Beginnen wir mit Ingo Schulze.
Das Judentum sei nicht „immer nur traurig und chronisch melancholisch“, sondern „heiter und herzlich, sprudelnd und pulsierend, begeistert dem Leben zugewandt“: Die schöne Charakteristik stammt von Dieter Graumann, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland. Sein Buch „Nachgeboren – Vorbelastet?
Die schlechte Nachricht zuerst: Es ist kein Brenner-Krimi. Und nun die gute: Wolf Haas hat einen neuen Roman geschrieben.
Einmal sollte man seine Siebensachen / Fortrollen aus diesen glatten Geleisen. / Man müßte sich aus dem Staube machen / Und früh am Morgen unbekannt verreisen.
„Wütend schritt ich voran“ – wer sein Buch unter ein solches Motto stellt, der will sich nicht mit Kleinigkeiten aufhalten. Auch der doppeldeutige Untertitel des neuen Romans „Johann Holtrop“ von Rainald Goetz – „Abriss der Gesellschaft“ – signalisiert, dass hier aufgeräumt wird: Die Verhältnisse der „Nullerjahre“ werden nicht nur gesellschaftspanoramisch erfasst, sondern geraten gleichsam unter die literarische Abrissbirne.
Das Wettlesen beim Ingeborg-Bachmann-Preis in Klagenfurt ist so etwas wie ein medialer Turbolader für junge Autoren, die am Beginn ihrer Karriere stehen. Entsprechend einflussreich sind die Entscheidungen der Jury.
Eigentlich will Harold Fry nur einen Brief an seine ehemalige Kollegin Queenie einwerfen. Er möchte der Krebskranken Mut machen.
Die Wahl von Felicitas Hoppe zur diesjährigen Büchner-Preisträgerin wurde von der Kritik fast einhellig begrüßt. Nach Bekanntgabe der Entscheidung erschienen allerorten Porträts über die Gekürte.
„Die Religion hat der Liebe einen großen Dienst erwiesen, indem sie sie zur Sünde erklärte.“ Niemand brachte das Verhältnis von Gottesliebe und Erotik so ironisch auf den Punkt wie der Dichter Anatole France.
„Und was machen Sie beruflich?“ – „Ich bin stellare Archäologin.
Ein komisches Wort: Beziehungskiste. Was sich in der so alles verbirgt, erkunden die „Stromberg“-Autoren Sonja Schönemann und Ralf Husmann, wenn sie „Die Kiste der Beziehung“ auspacken.
„Neukölln ist auf Scheiße gebaut“ – mit diesem markanten Lied gewannen Otto Kuhnle und die Toyboys Berlin 2011 den Songcontest „Unser Lied für Neukölln“ am letzten Tag der Neuköllner Literaturwoche „Story!“.
Obwohl es überall hängt, nehmen wir es kaum wahr: das kleine Schild „Gehwegschäden“. Helmut Kuhn gibt ihm in seinem gleichnamigen Roman eine gesellschaftsdiagnostische Bedeutung: Lieber Bürger, wir haben resigniert.
Von Wladimir Kaminer gibt es die Geschichte der Stadt Paris, die für verdiente Sowjetbürger eingerichtet wurde. Da selbst diese nicht in den Westen reisen durften, erschuf man in der „südrussischen Steppe“ die französische Hauptstadt noch einmal – und zwar besser!