Geheimnisvoll und gespenstisch geht es zu in John Burnsides hochgelobtem Roman „In hellen Sommernächten“. Die Geschichte spielt auf der bevölkerungsarmen Insel Kvaløya hoch im Norden Norwegens.
Dr. Elke Brüns
„Als die Bücher noch geholfen haben“: Eigentlich lesen wir diesen Satz ja nicht so gerne in der Vergangenheitsform. Hilft nichts, Friedrich Christian Delius hat sein neues Buch nun mal so benannt: Hier beschreibt er den Literaturbetrieb, reflektiert über Texte und porträtiert Kollegen (Donnerstag, 20 Uhr, Literarisches Colloquium, Am Sandwerder 5).
Krise! Schulden!
Ökonomische Themen in der Literatur haben in Zeiten der Finanz- und Schuldenkrisen an Aktualität gewonnen. Thomas von Steinaeckers Roman „Das Jahr, in dem ich aufhörte, mir Sorgen zu machen und anfing zu träumen“ setzt symbolträchtig mit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 ein – nicht das beste Vorzeichen, um ausgerechnet in der Versicherungswirtschaft Karriere zu machen wie die Romanheldin Renate Meißner.
Manchmal geht es einem mit den Literaturveranstaltungen wie mit den Touristen: Schön, dass es so viele sind – aber müssen es wirklich so viele sein? Diese Woche jedenfalls kann einen das Angebot schlichtweg erschlagen, die Auswahl fällt schwer.
Wer glaubt, die Schuldenmacherei, unter der gegenwärtig ganze Staaten zusammenzubrechen drohen, sei neueren Datums, irrt. Jahrtausendelang zieht sich das ganze Elend nun schon hin – dies zeigt der Anthropologe David Graeber in seiner hochgelobten kapitalismuskritischen Studie „Schulden.
Direkt blümerant kann einem werden, liest man die Ankündigung zur Berliner Veranstaltung, die alljährlich dem Klagenfurter Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb vorausgeht: Die Literaturwerkstatt (Knaackstr. 97) thematisiert an diesem Dienstag um 20 Uhr Die Literatur in der schönen neuen Medienwelt.
Zwischen den Jahren wird abgerechnet und Ausblick gehalten. Wobei 2011 nicht gerade als annus mirabilis, als schönes Wunderjahr, in die Annalen eingehen wird.
Weihnachten naht. Und damit wird, je nach Sichtweise, die Luft für Literatur dünner oder die Konzentration auf einige wenige Texte dichter.
„Echte falsche Pracht“ – nein, hier geht es nicht um den allgegenwärtigen Weihnachtsschmuck, dieser schön ironische Buchtitel ziert die „Kleinen Schriften“ von Erhard Schütz, Professor für Neuere deutsche Literatur an der Humboldt-Universität Berlin. Auch den Lesern dieser Zeitung dürfte der Name bekannt sein, versammelt dieser Band doch ausgewählte journalistische Arbeiten des Autors, mit denen dieser seit vier Jahrzehnten das Feuilleton bereichert.
Halt! Bevor Sie weiterlesen: Schließen Sie bitte kurz die Augen und denken Sie an den Mond.
Schlagartig offenbarte sich in diesen Tagen die politische Dimension von Sprache, als bekannt wurde, dass die von Neonazis verübte Mordserie jahrelang von ermittelnden Behörden als „Döner-Morde“ bezeichnet wurde. Das Klischeedenken, das daraus spricht, beweist, dass es noch einiger Aufklärungsarbeit bedarf, um abwertende Denkstrukturen und Traditionen aufzudecken.
Literatur braucht vielfältige Vermittlungssysteme. Dies gilt insbesondere für die noch nicht etablierten Autoren, denen das Literaturhaus Lettrétage seit einigen Jahren ein Forum bietet (Methfesselstr.
Dieser Monat hat definitiv ein Image-Problem: „Nun sind die Tage grau wie nie zuvor. Und der November trägt den Trauerflor“, schrieb Erich Kästner und fuhr fort: „Es regnet, Freunde.
„Die Poesie löst fremdes Dasein im eignen auf“, behauptete der Dichter Novalis. Ob dies tatsächlich so ist – und wenn ja, wie man sich diesen Vorgang vorstellen muss – kann diese Woche erkundet werden.
Die literarische Woche fängt an diesem Dienstag lustig an: Constanze Behrends, Gründerin und Chefin des Prime Time Theater (Müllerstr.163) stellt dort um 20.
Richtig krachen ließ es Kirstin Fuchs vor einigen Jahren, als sie in „Die Titanic und Herr Berg“ eine Sozialhilfeempfängerin und deren Sachbearbeiter sexuell kollidieren ließ. Zimperlichkeiten haben auch in den neuen Kurzgeschichten „Eine Frau spürt so was nicht“ keinen Platz: Zwischen Pärchenpest und Nestzwang, König Kind und Cocktailbar geht’s im flotten Parcours durch die Höhen und Tiefen weiblicher Existenz.
Ideale sind gut, schön und richtig – oder etwa nicht? Friedrich Nietzsche jedenfalls sah sie als zwiespältige Angelegenheit: „Alle Ideale sind gefährlich: weil sie das Tatsächliche erniedrigen und brandmarken; alle sind Gifte, aber als zeitweilige Heilmittel unentbehrlich.
JIM THOMPSON erzählt in „Jetzt auf Erden“ von seinem verzweifelten Kampf, ein Autor zu werden
Klappern gehört zum Handwerk und ein guter Buchtitel ist schon die halbe Miete. Wir beginnen an diesem Dienstag: Marc Degens „Das kaputte Knie Gottes“ – eine orthopädisch-theologische Abhandlung?
„Augen auf bei der Partnerwahl!“, möchte man diese Woche fortwährend ausrufen.
Generell ist das mit der Realität so eine Sache: „I hate reality but it’s still the best place to get a good steak“, brachte Woody Allen die Sache auf den Punkt. Ob die Wirklichkeit zu mehr taugt, kann man an diesem Dienstag um 19.
Familienbande prägen – das gilt natürlich auch für Künstler. Nicht selten ist hier schon die Namenswahl von kulturhistorischer Bedeutung.
Wer dieses Jahr nicht in Urlaub gefahren ist, kann dies nun nachholen: Das Internationale Literaturfestival bietet eine literarische Weltreise an, die in geschichtsträchtige Metropolen wie auch in verschlafene Ortschaften führt (alle Veranstaltungen: Haus der Berliner Festspiele, Schaperstr. 24).