Neuerdings gibt es Frühstücksbrettchen, auf denen der Satz steht: „Du hast alles, aber auch alles richtig gemacht!“ Solchermaßen ermuntert, startet man gern in den Tag und blickt schon morgens wohlwollend auf das bisherige Leben zurück.
Dr. Elke Brüns
Was ist denn nun wieder los? Gerade hatte man sich mit der ersatzlosen Streichung des Sommers abgefunden und ließ den inneren Heizpilz glimmen, um abends auf dem Balkon nicht festzufrieren.
Der Mensch ist Aristoteles zufolge ein zoon politicon, ein Wesen, das in Gemeinschaft lebt und leben muss. Dieses Schicksal teile er mit anderen Wesen, etwa den Bienen.
Diese Woche steht im Zeichen der Erinnerung an den Bau der Berliner Mauer vor fünfzig Jahren. Die teilte ab dem 13.
Andy Warhol hat ja seinerzeit verkündet, dass künftig jeder 15 Minuten lang berühmt sein würde. Die Chance auf zumindest fünf Minuten Ruhm bietet der Kreuzberger Poetry Slam im Lido (Cuvrystr.
Diese Woche wird es eng, was die zwischenmenschlichen Beziehungen betrifft. Am Dienstag radikalisiert Martin Walser den Begriff „vaterlose Gesellschaft“: In seinem Roman „Muttersohn“ braucht es den Vater nicht einmal mehr, um ein Kind zu zeugen.
Alles fließt, wussten schon die alten Griechen, und folglich starten wir die Woche mit einem beherzten Sprung ins feuchte Element: Am Dienstag heißt es, um 20 Uhr in das warme Nass des Liquidroms (Möckernstr. 10) abzutauchen und einer Unterwasserlesung von Ilka Metzner zu lauschen.
Braucht man zum Fußballspielen Hirn? Unbedingt, meint der Kabarettist Dieter Nuhr: „Männer haben 100 Gramm mehr Gehirn als Frauen – da ist unter anderem die Abseitsregel drin.
Grundsätzliches zur Vergeblichkeit allen Tuns formulierte der Barockdichter Andreas Gryphius: „Du siehst, wohin du siehst, nur Eitelkeit auf Erden. /Was dieser heute baut, reißt jener morgen ein.
Fanny van Dannen hat sie besungen, die Tütensuppen: „Ich koch zwar nur mit Wasser, aber auch mit Tütensuppen/Ich habe keine Hobbys, ich brauche keine Gruppen/Ich brauche nur die Liebe und natürlich Tütensuppen.“ Ob diese Obsession auch für „Tütenbier“ gilt, kann man Dienstag herausfinden, wenn um 20 Uhr der gleichnamige Roman von Mikko Rimminen im Literarischen Colloquium (Am Sandwerder 5) vorgestellt wird.
Literatur beschäftigt sich mit allen Untiefen, die das Leben so bietet. Doch rezipiert wird sie meist in gediegenem Ambiente, dessen Vorbild der literarische Salon ist.
Kennen Sie Otto? Nicht den ostfriesischen Komiker, sondern den mit dem Hund?
Nachdem uns letztens Kreuzberg mit der langen Buchnacht auf Trab hielt, kann nun ein weiteres Viertel ein hohes Autorenaufkommen vermelden: Am Dienstag startet um 20 Uhr die „Literaturwoche Prenzlauer Berg“ im Georg Büchner Buchladen (Wörther Straße 16) mit einer Lesung von Ruth Johanna Benrath. Ihr Roman „Wimpern aus Gras“ erscheint dieser Tage: die Geschichte einer jungen Frau, der ausgerechnet die Menschen immer fremder werden, denen sie sich am nächsten fühlt.
„Ich existiere nur, wenn ich schreibe, ich bin nichts, wenn ich nicht schreibe, ich bin mir selbst vollkommen fremd, aus mir herausgefallen, wenn ich nicht schreibe“, so erklärte Ingeborg Bachmann einmal die existenzielle Notwendigkeit ihres Lebens. Und fügte hinzu: „Es ist eine seltsame, absonderliche Art zu existieren, asozial, einsam, verdammt.
Goethe kannte sich aus: „Ein schöner Fuß ist eine große Gabe der Natur. Diese Anmut ist unverwüstlich.
Die Geschlechterverhältnisse geben weiterhin Rätsel auf. „Was will das Weib?
Das Gemäkel an Berlin hat Tradition. Kurt Tucholsky meinte, dass die Stadt die Nachteile einer amerikanischen Großstadt mit jenen der Provinz verbindet.
Trügt die Erinnerung, oder war die Osterwoche früher eine einzige Gefühlsachterbahn? Bis zur Wochenmitte war alles normal, Gründonnerstag standen plötzlich noch tausend hektische Einkäufe an – und dann die Vollbremsung: Karfreitag.
Vergangene Woche ging es um das Schreiben zwischen verschiedenen Sprachen. Nun soll auch die Vereinheitlichung einer Sprache ihre Würdigung finden.
Die in Berlin lebende japanische Autorin Yoko Tawada hat einmal beschrieben, welche Eigenwilligkeiten der Wechsel zwischen japanischen und deutschen Schriftsystemen produzieren kann: Manchmal erscheinen Zeichen der anderen Sprache, Buchstabengespenster genannt. Oder die Umsetzung der japanischen Silbenschrift in Ideogramme macht aus dem „Schlafwagen“ einen „toten Arzt“.