Wie eine jüdische Familie unter Nazis überlebt: Valentin Sengers Erinnerungen „Kaiserhofstraße 12“
Oliver Pfohlmann
"Der schönste Sommer meines Lebens": Mit 18 verliebte sich Ingeborg Bachmann, Tochter aus Nazi-Familie, in einen österreichischen Juden. Ihr jetzt erst herausgegebenes "Kriegstagebuch" erzählt diese Geschichte, deren Bedeutung für Leben und Werk der Dichterin kaum überschätzt werden kann.
Martin Gülich erzählt in „Septemberleuchten“, wie der Zeuge eines Mords zum Komplizen wird.
Vom Nutzen und Nachteil der Erinnerung: Dorothea Dieckmanns Roman „Termini“
Nicht nur für Müslifans: In Margaret Atwoods Roman "Das Jahr der Flut" steht die Sekte der "Gottesgärtner" im Mittelpunkt.
Pure Gleichzeitigkeit: Rainer Merkels Roman „Lichtjahre entfernt“
Ambitioniert: Volker Kutschers historischer Krimi "Der stumme Tod".
Ironisches Schauermärchen: William Gay beobachtet "Nächtliche Vorkommnisse" in den amerikanischen Südstaaten und betrachtet den ewigen Kampf zwischen Gut und Böse.
Knietief in Weiden: Thomas Klupps furioser Debütroman "Paradiso“. Der junge Schriftsteller macht auf jenen geheimnisvollen, ja beinah magischen sozialen Mechanismus aufmerksam , der all unsere Beziehungen erst ermöglicht: Vertrauen.
Wenn Schönheit versandet: Hans Pleschinskis etwas verunglückter Roman „Ludwigshöhe“.
Grimmige Bilanz: Ruth Klüger setzt ihre Lebenserinnerungen fort
Roger Willemsen und seine Kurzprosa "Der Knacks": Das Phänomen entdeckt der Autor überall, in Großstädten und Museen oder auch beim Nachdenken über Tschernobyl.
Von Beruf Reporterin: Anja Jardines Erzähldebüt
Verstörende Prosa mit verstörten Figuren: Peter Stamms traurigschöne Erzählungen "Wir fliegen“.
In einer Metrostation fallen sich plötzlich zwei Fremde in die Arme und gehen miteinander ins Hotel, später erklärt sich die Ehefrau und Mutter ihren jähen Gefühlsrausch mit dem Trennungsschmerz von „Liebenden in Kriegszeiten“. Mit diesem eindrucksvollen, demaskierenden Bild endet der neue Erzählband Deborah Eisenbergs.
Italo Svevos Debüt „Ein Leben“ in einer vorzüglichen Neuübersetzung
Der Literaturkritiker Peter Demetz erinnert sich an das Prag der Jahre 1939 bis 1945.
Hanns-Josef Ortheil hält mit "Das Verlangen nach Liebe" ein Plädoyer für regressive Weltflucht.