Literatur als existentialistische Meditation: Hans Platzgumers neuer Roman „Drei Sekunden jetzt“ ist packend und präzise geschrieben. An den glänzenden Vorgänger reicht er trotzdem nicht heran.
Oliver Pfohlmann
Wenn die häusliche Idylle zum Alptraum wird: Samanta Schweblins preisgekrönte Erzählsammlung „Sieben leere Häuser“ ist abgründig und meisterhaft.
Der Germanist Jörg Magenau untersucht in „Bücher, die wir liebten“ das Geheimnis des Bestsellers von der Nachkriegszeit bis heute. Er zeigt: Der Erfolg eines Werkes verrät viel über die Zeit.
Polit-Groteske oder Wunschfantasie? Alexander Schimmelbusch will mit seinem Roman „Hochdeutschland“ eben dieses Land vor dem Untergang retten.
Geschichten über Begehren, Missbrauch, Macht und Kunst. Die amerikanische Autorin April Ayers Lawson debütiert mit „Jungfrau und andere Stories“.
Kurz vor der Deportation ins KZ kam für Henny Brenner die Rettung: Bomben der Alliierten fielen auf Dresden. Ihr Erinnerungsbuch offenbart die Widersprüche und Absurditäten des NS-Alltags.
Der Wirklichkeit trotzen: Sophie Divry mokiert sich in ihrem hochamüsanten Metaroman „Als der Teufel aus dem Badezimmer kam“ über das eigene Elend.
Selbstwerdung eines englischen Dienstmädchens: Graham Swifts meisterlicher Roman „Ein Festtag“.
"Wollten wir nicht ein Buch schreiben?" Mit Helden, Action und all dem Gedöns? Nein, lieber surreal und kauzig: Hermann Peter Piwitts Erzählungsband „Drei Freunde“.
Zwischen traditioneller Bildung und neuer digitaler Welt: Jonas Lüscher erzählt in „Kraft“ vom Scheitern eines Schwaflers - ein hochkomischer, philosophischer Roman.
Ganz in der Gegenwart: Die Szene-Autorin Julia Zange begibt sich mit ihrem Roman „Realitätsgewitter“ in die digitale Wärmestube der sozialen Netzwerke.
In seinem biografisch angehauchten Romandebüt „Umbruch“ erzählt der Theaterkritiker Gerhard Stadelmaier von den Glanztagen des Feuilletons - und den Anfängen seines Untergangs.
Wirklichkeit oder Fiktion, metaliterarisches Spiel oder Psychothriller? Delphine de Vigan verteidigt die Imagination – in einem erfundenen Tatsachenbericht.
Von der Rückkehr des Existenzialismus in die Gegenwartsliteratur: Jon Fosses meisterliche Erzählungen „Trilogie“.
Im fiktiven Kurort Waldesreuth wuchert die Langeweile wie Brennesseln. Sie treibt die Bewohner in Kristina Schilkes gelungenem Prosadebüt „Elefanten treffen“ in Extreme.
Friedrich Christian Delius setzt die Reihe seiner Familienstoffe in Romanform mit "Die Liebesgeschichtenerzählerin" fort.
In seinem Roman „Greenwash Inc.“ erzählt Karl Wolfgang Flender über die Nachhaltigkeitslügen der PR-Industrie. Die Hauptfigur: ein von Tranquilizern dauersedierter Burn-out-Kandidat.
Verliebter Idiot, kluger Revolutionär: Nora Bossongs Antonio-Gramsci-Roman „36,9°“.
Ein Brief gerät an den falschen Adressaten und verändert dessen Leben. In ihrem Roman „Blaue Blumen“ treibt die Brasilianerin Carola Saavedra ein Verwirrspiel mit Liebesbriefen.
Buchtitel sollen verkaufsfördernd sein – und werden meist von Verlagen bestimmt. In der „Bibliothek der ungeschriebenen Bücher“ erzählen Autoren von ihren verworfenen Ideen. Der guten und der schlechten.
Andrea Bartl und Martin Kraus haben eine ungewöhnliche Literaturgeschichte herausgegeben. In ihrem Buch "Skandalautoren" widmen sie sich einem lange Zeit als trivial verpöntem Thema.
Literarisches Lehrstück: Anne Weber setzt sich in "Ahnen" mit Leben und Werk ihres Urgroßvaters Florens Christian Rang auseinander - und erkundet ihre deutschen Wurzeln.
Warum reden, wenn man twittern kann? Der New Yorker Autor Tao Lin erzählt in „Taipeh“ aus dem Leben eines Digital Native.
Sascha Reh liest aus „Gibraltar“