Gelegentlich betrinkt man sich als junger, bedeutungsloser Mensch in dieser Stadt über Niveau - in Kreisen, in die man eigentlich nicht gehört. Das scheint zunächst schmeichelhaft, eine Chance gar. In Wahrheit kann so ein Abend nur unangenehm aus dem Ruder laufen.
Johannes Schneider
Sie quatschen pillenbedröhnte Berliner Partygänger an und tanzen nackt vor Indio-Kindern - alles, um den Regenwald zu retten. Der Dokumentarfilm „Fuck for Forest“ porträtiert Aktivisten, die mit erschütternder Weltverbesserungs-Naivität koloniale Klischees am Fließband reproduzieren.
Mit unserem Endspiel-Blog haben wir den Finaltag begleitet - zum Nachlesen und Mitdiskutieren.
Jahrelang geht man zum Fußball in dieselbe BVB-Fankneipe - doch ausgerechnet vor dem Spiel aller Spiele wachsen die Sorgen, dort an diesem Wochenende vor lauter Schönwetterfans keinen Platz ergattern zu können. Was also tun? Erstmal: nicht verraten, um welchen Ort es geht.
Ein seltsamer Gegensatz prägte den Bundesparteitag der Piraten am Wochenende: Erstaunlich effizient gaben die sich ein Wahlprogramm für die Bundestagswahl - und zeigen sich zugleich in der Grundsatzfrage verbindlicher digitaler Abstimmungen tief gespalten.
Die Piraten geben sich auf ihrem Parteitag pragmatisch.
Bei ihrem Bundesparteitag in Neumarkt schafften sich die Piraten ein Programm für die Bundestagswahl. Dass sie eine Partei ohne Inhalte sind, stimmt ohnehin schon lange nicht mehr. Ihr Problem ist allerdings ein ganz anderes - das sich zum Ende des Tages andeutete.
Demütig war der Abgang des ehemaligen politischen Geschäftsführers Johannes Ponader auf dem Bundesparteitag der Piraten am Freitag. Seine Nachfolgerin Katharina Nocun rief unter Jubel zur Aufholjagd auf. Mit konkreten programmatischen Aussagen hielt sie sich dann jedoch piratentypisch zurück.
Immer wieder gleich, immer wieder schön, immer wieder gleich schön: Wenn Element of Crime Musik machen, bringt das Fans verlässlich Freude. Dass sie nun auch noch familien- und arbeitnehmerfreundlich zur Primetime auftreten - umso besser!
Es begann mit einem traumatischen Abstieg - und wurde dann doch sehr nett: Was Hertha BSC im letzten Jahr erlebt hat, hat die Fans bewegt. Nun, da der Aufstieg so gut wie sicher ist, hat Hertha-Fan und Tagesspiegel-Fotograf Kai-Uwe Heinrich seinen ganz persönlichen Saisonrückblick zusammengestellt.
Gut zwei Wochen ist es her, dass Christian Webers Text über seine heimliche Beziehung zu einer kurdischen Muslima die Tagesspiegel-Redaktion erreichte. Bei einem Treffen lernten wir die beiden in der letzten Woche kennen - und erfuhren noch mehr über die Hintergründe und Hoffnungen ihrer Beziehung.
Zwangsheirat sowie Drohungen und Gewalt gegen Frauen, die aus dem System ausbrechen wollen, sind verbreitete Phänomene, meint die Neuköllner Gleichstellungsbeauftragte Sylvia Edler. In einem Interview spricht sie über Aufklärung, Prävention – und Jungs, die ebenfalls Angst haben.
Lange zog sie sich aus der Öffentlichkeit zurück. Jetzt hat Marina Weisband ein Buch geschrieben, in dem sie den Politikansatz der Piraten als allgemeines Zukunftsmodell anpreist. Im Interview erklärt sie, warum das wichtig ist - und Parteien und Presse einem leuchtenden Morgen im Weg stehen.
Super-Zicke oder Heldin in der Vorabendhölle? Über Katja Riemanns Gesprächsverweigerung am vergangenen Donnerstag in einer NDR-Sendung gehen die Meinungen auseinander. Fakt ist: Riemann selbst hat die Dinge, die sie dort für zu intim fürs Fernsehen erklärte, an anderer Stelle auf der gleichen Welle ausgebreitet. Eine Betrachtung.
Eine Möwe, die am Schornstein pickt, weißer Rauch, der auf sich warten lässt - Der Vatikan zeigte zuletzt unfreiwillig, was ein perfektes Medienereignis in Zeiten des Web 2.0 auszeichnet: eine Mischung aus maximaler Brisanz und minimaler Aktion.
Kreuzberg. Vor der Fußballkneipe, nach einer krachenden Niederlage.
Genug ist doch genug: Konstantin Wecker gibt in der Philharmonie den genialen Politkünstler, der Zorn und Liebe vereint und alle Widersprüche der Welt auf sich nimmt. Immerhin: Eine gute Band hat er.
Johannes Schneider über Transparenz und Werbeblöcke im Kreißsaal.
Fast zehn Jahre fuhr unser Autor mit einem skurrilen Kleinwagen durch die Welt. In Berlin braucht er ihn nun nicht mehr - und trennt sich schweren Herzens. Freilich nicht, ohne ihm an dieser Stelle ein erstes und letztes Mal zu huldigen: als Gegenstand einer Zeit des suburbanen Wohlstands, die just vergeht. Eine Auto-Biographie.
Johannes Schneider fordert eine Entlastung des Kalbs zum Wohl des Döners.
Sexismus, Rassismus, Urheberrecht: Das Netz diskutiert, schafft aber keinen wirklichen Diskurs. Während eine kleine Elite Fragen immer differenzierter behandelt, beschränkt sich ein abgehängtes Diskussionsprekariat auf destruktive Zwischenrufe. Was lässt sich dagegen tun?
334 Stimmen haben am Ende in Niedersachsen zugunsten von Rot-Grün entschieden und die Entscheidung fiel in Hildesheim. Aber wie ist es dort und, ja liebe Hildesheimer, wo ist das eigentlich? Unser Autor Johannes Schneider hat die Stadt gefunden, kennen und sogar tatsächlich auch lieben gelernt. Eine Huldigung.
Daniel Hartwich kann Dirk Bach ersetzen, die Kandidaten sind clever – „Dschungelcamp“ VII ist gestartet.
Eigentlich müsste man nach der ersten diesjährigen Folge des RTL-Dschungelcamps darüber schreiben, wie Neumoderator Daniel Hartwich das schwere Erbe des verstorbenen Dirk Bach angetreten hat. Der Auftakt der siebten Staffel des Trashklassikers war zu gut, um es dabei zu belassen. 7,7 Millionen haben zum Auftakt eingeschaltet, das ist Rekord.