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Christoph Seils

Sahra Wagenknecht bei einer Regierungserklärung zur Europapolitik. Ihr Bild von der EU sei widersprüchlich und fragwürdig, so der Autor dieser Kolumne.

Seit zehn Tagen inszeniert sich Sahra Wagenknecht als „Opfer“ von Markus Lanz. Doch dieser Titel passt nicht zu ihr. Unser Kolumnist Christoph Seils findet, dass ihr Europabild widersprüchlich und fragwürdig ist. Für ihre Argumentation verwendet sie eine simple Methode.

Von Christoph Seils
Streit und Kakofonie: So präsentiert sich die große Koalition.

Mit einem Interviewmarathon hat die neue Regierung ihre Arbeit aufgenommen. Der Kampf um die Deutungshoheit über die Politik der großen Koalition hat begonnen. Schon haben sich die ersten Pärchen gebildet, die uns die kommenden vier Jahre unterhalten werden.

Von Christoph Seils
Kuppel des Reichstagsgebäudes

Früher galt in der Politik nach der Wahl das Motto: Grausamkeiten sofort, Wohltaten später. Doch die klassische Regel der Machtpolitik gilt nicht mehr, weil der Wähler nicht mehr mitspielt.

Von Christoph Seils
Wer gibt hier die Richtung vor? Die amtierende Bundeskanzlerin Angela Merkel (rechts). Sigmar Gabriel (SPD, links) und Horst Seehofer (CSU, Mitte)

Die große Koalition steht. Ob sie die kommenden vier Jahre Bestand haben wird, vermag jetzt noch niemand abzuschätzen. Absehbar ist aber schon heute, dass die SPD die Grenzen des Bündnisses testen wird. Ob die Koalition bestehen wird, hängt deshalb vor allem von drei Personen ab - und der Art ihrer Zusammenarbeit.

Von Christoph Seils
SPD-Chef Sigmar Gabriel auf dem Bundesparteitag in Leipzig.

Die Sozialdemokraten wollen doch keine rot-rot-grüne Koalition ausschließen. Doch über die erste Annäherung hinaus sind die alten Wunden zwischen SPD und der Linken nicht verheilt. Nun muss die Linkspartei zeigen, dass sie für eine Regierungsbildung bereit wäre.

Von Christoph Seils
Masken von Angela Merkel und Sigmar Gabriel vor dem Bundestag bei einer Protestaktion.

Schon jetzt gehören die Koalitionsverhandlungen zu den längsten in der Geschichte der Bundesrepublik. Zählt man den Wahlkampf dazu, regiert sich das Land seit sechs Monaten quasi von selbst. Weder Union noch SPD zeigen sich kompromissbereit. Denn alles andere wäre für sie jetzt riskant.

Von Christoph Seils
Bernd Lucke ist vorerst an seinen volkswirtschaftlichen Lehrstuhl nach Hamburg zurückgekehrt.

Im Mai kommenden Jahres will die AfD ins Europaparlament einziehen. Aber ein Selbstläufer ist dies nicht. Über die Zukunftschancen der Eurogegner entscheiden auch die Koalitionsverhandlungen zwischen Union und SPD.

Von Christoph Seils
Rot-Rot-Grün? Das wird so schnell nicht, meint Christoph Seils.

Die Sozialdemokraten quälen sich in die große Koalition unter Führung der Union, aber eigentlich träumen sie noch immer von einer rot-rot-grünen Regierung und einem SPD-Kanzler. Bis dahin es ist allerdings noch ein ziemlich weiter Weg - vier Jahre werden da kaum reichen.

Von Christoph Seils
Für welchen Koalitionspartner sich Merkel anschließend entscheidet, ist weiter offen.

Weil Zukunftsangst die Parteien lähmt, scheint die Große Koalition für alle die bequemste Lösung zu sein. Mit Schwarz-Rot lässt sich der Status quo konservieren. Die machtpolitischen Weichen im Parteiensystem könnten derweil woanders gestellt werden.

Von Christoph Seils
Angela Merkel und Sigmar Gabriel - wer behält im Sondierungspoker die Nerven?

Schwarz-Rot oder Schwarz-Grün? Deutschland sucht eine neue Regierung. Es geht um Macht, um Posten und um Deutungshoheit. Weil viel auf dem Spiel steht, wird getrickst, getäuscht, geblufft. Denn die Parteien wissen: Jetzt werden auch die entscheidenden strategischen Fehler gemacht.

Von Christoph Seils
Bundeskanzlerin Angela Merkel

Für eine Koalition mit den Sozialdemokraten wird Angela Merkel einen hohen Preis zahlen müssen. Das liegt daran, dass sie die einzige machtpolitische Alternative nicht wahrnehmen will: eine Minderheitsregierung von CDU und CSU.

Von Christoph Seils
Bundeskanzlerin Angela Merkel steht im Zenit ihrer Macht.

Angela Merkel hat am Wahlabend triumphiert. Ihr Name wird künftig in einem Atemzug mit Konrad Adenauer und Helmut Kohl genannt werden. Doch was sie will, ist unklar. Auch ein Mehrheitsbeschaffer ist nicht in Sicht.

Von Christoph Seils
Ab und zu ganz einträchtig: Kipping und Gabriel bei der 150-Jahr-Feier der SPD.

SPD und Linke kommen auch deshalb nicht zueinander, weil sie sich seit mehr als zwei Jahrzehnten gegeneinander profilieren. Doch wenn nach der Bundestagswahl wieder mehr Annäherung stattfindet, dann stellen sich schon bald ganz andere Fragen.

Von Christoph Seils