Ein schönes Zuhause? Warum nicht noch ein zweites und ein drittes! Was man alles in einem Leben schaffen kann.
Gregor Eisenhauer
Schon früh hatte er wie Dorian Gray einen einfachen Geschmack: nur das Beste, beim Essen, beim Trinken, in der Liebe. Doch welcher Traum währt schon für immer?
Schlimmes tat sie ab mit einem Schlenkern der Hand: Das habe ich hinter mir gelassen. Sie ließ sich doch die Laune nicht verderben!
Ihre erste Galerie war in Mitte, dann musste sie nach Wedding ausweichen. Denn sie wollte jeden ansprechen, nicht nur die Hochnäsigen und Hochhackigen.
Wie durch ein Wunder konnte sie sich mit der Familie aus Budapest nach Brüssel retten. Der Nachruf auf ein europäisches Frauenleben
Ihre Rote Grütze war ein Traum, ihre Munterkeit am Morgen ein Albtraum: „Na, Kinderchen, ist schon jemand wach?“
Leicht war es nicht, aber die Widersprüchlichkeiten reimte sie sich zurecht, soweit immer das Versmaß das zuließ.
Ein Nerd mit Nickelbrille, aber ein Nerd mit Außenwelt. Der Nachruf auf einen Mann der seltsamen Musik
So dachten viele Chilenen im Exil, anfangs. Doch die Hoffnung auf Rückkehr schwand.
Er war Lehrer, unaufgeregt, aber anspruchsvoll - sonst macht Lernen ja gar keinen Sinn. Der Nachruf auf einen Pragmatiker
Viel Geld brachte der Gemüseanbau nicht ein. Aufwärts ging es mit den Zierpflanzen. Der Nachruf auf einen Berliner Bauern.
Das Fernweh trieb sie nach Burma, in die Türkei. Dort tat sich das Heimweh auf. Was immer half: die Verbindlichkeit der Reime.
In den Bürozeiten arbeitete er als Betriebswirt, in den freien Stunden war er Künstler, Spurensucher, Dokumentarist und Sammler.
Das Knoblauchhaus im Nikolaiviertel war ihr Heim und ihre Nische. Der Nachruf auf eine, die immer einen Plan hatte.
Ein Tagedieb von Klein auf, Künstler, was denn sonst. Geldsorgen gab es, ansonsten fehlte es ihm an nichts.
Das meinte sie ernst und auch wieder nicht, denn sie hing so an ihrem Leben. Der Nachruf auf eine, die ihre Sprache verlor.
Alles ging so leicht, easy peasy. Und die Drogen machten alles noch leichter. Der Nachruf auf einen, der die Kurve nicht gekriegt hat.
Bis zum Schluss ging er zur Arbeit, denn die hielt ihn vom Grübeln ab. Der Nachruf auf einen Praktiker am Theater.
Er übernahm sich, er ließ sich helfen, und er wurde selbst zum Helfer.
Improvisieren und improvisieren lassen. Sein Motto: Nichts muss, alles kann. Der Nachruf auf einen, der erstaunlicherweise Lehrer wurde.
Mehrfach erhielt sie den gut gemeinten Rat, sich doch endlich einen Verlobten zuzulegen.
Er hat Orgeln gebaut, wenn's sein musste auch in ein Reihenhaus bis unters Dach. Nur so ganz zuverlässig war er nicht immer.
Er sah viele im stillen und im lauten Ringen mit dem Tod
Restauratoren: die einzigen Sachverständigen, weil sie die Bilder berühren dürfen.