Wie gerecht kann Sprache sein?, fragt die Schriftstellerin Katja Lange-Müller und erklärt, warum sie die Petition "Schluss mit dem Gender-Unfug" unterzeichnet hat.
Katja Lange-Müller
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Das Innenministerium soll unter Horst Seehofer künftig auch für Heimat zuständig sein. Bleibt zu klären, was das ist. Sechs Versuche.
Schriftstellerin Katja Lange-Müller rät zu Fleisch in Natron, Hähnchen in Trüffelbutter und einem Italiener in Mitte.
Seit acht Jahren ist der 22. März der Welttag des Wassers der Vereinten Nationen - und wir hätten Grund mit einem Gläschen desselben auf ihn anzustoßen, enthalten unsere Körper doch nur zehn Prozent weniger davon als die der Fische, für die unseres Schöpfers strafende Sintflut ein großes Gelage gewesen sein muss, allerdings bloß ein Fressgelage, denn im Unterschied zu uns trinken Fische nicht, nicht einmal einen Tropfen des Elixiers, in dem sie leben, Atemzug um Atemschluck.
Völlerei - ein seltsam antiquiertes Wort, - und doch weiß der nicht auf den Mund gefallene Mensch, selbst ein so genannter moderner, schon noch, was damit gemeint ist: Schlemmen, Futtern, Spachteln, Reinhauen É, ja, Nachgießen natürlich auch.Dass die Völlerei, die Unmäßigkeit, wie die Katholiken den Hang zum Genuss nennen, eine Sünde sein soll, eine der sieben Todsünden sogar, kann ich, obwohl das einer eingefleischten Heldin wie mir egal sein dürfte, nicht verstehen.