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Trotz Niederlage darf der 1. FC Union stolz auf die Leistung gegen Real Madrid sein.

© Imago/Alberto Gardin

Trotz knapper Niederlage gegen Real Madrid: Der 1. FC Union ist reif für die Champions League

Im ersten Champions-League-Spiel der Vereinsgeschichte hat der 1. FC Union denkbar knapp gegen Real Madrid verloren. Aufgrund der starken Leistung scheint nun aber sogar das Weiterkommen möglich.

Ein Kommentar von Kit Holden

Mit gemischten Gefühlen standen die Spieler des 1. FC Union am späten Mittwochabend im Bernabeu-Stadion. Zunächst herrschte der pure Schock, ein so spätes und bitteres Siegtor zum 0:1 gegen Real Madrid kassiert zu haben. Trauer und Wut gab es auch noch, dass man den so verdienten Punkt nicht nach Hause gebracht hat. Und am Ende durfte man ja trotzdem auch ein Stück weit stolz sein. 

Trotz der Niederlage hat der 1. FC Union im ersten Champions-League-Spiel der Vereinsgeschichte eine historische Leistung an den Tag gelegt, und Real Madrid beinahe in die Verzweiflung getrieben. Das ist an sich schon ein großer Verdienst. Es ist auch ein sehr gutes Zeichen für das, was in diesem Wettbewerb noch kommt. 

Vor dem Spiel hatte Urs Fischer von seiner Mannschaft verlangt, dass sie einen „erwachsenen Fußball” spielen solle. Das haben sie in Madrid durchaus gemacht, haben nicht nur verteidigt und geackert, sondern teilweise auch versucht, das Spiel selbst zu bestimmen. Gegen den größten Verein der Welt wirkte Union nicht wie Kanonenfutter, sondern wie ein würdiger Gegner. Wie eine Mannschaft, die längst schon reif ist für die Champions League. 

„Man bekam natürlich Gänsehaut, wenn man die Hymne hörte, aber im Spiel fühlte sich das alles eigentlich wie immer an”, sagte Torwart Frederik Rönnow nach dem Spiel. Sowohl er als auch sein Mitspieler Kevin Behrens waren trotz der Enttäuschung guter Dinge, dass man auf der Leistung im Bernabeu in den restlichen fünf Gruppenspielen noch aufbauen könnte. Die schwerste Aufgabe ist nun erledigt, und im Vergleich wirken Namen wie Braga und Neapel noch einen Ticken normaler, einen Ticken machbarer. 

Die Enttäuschung nach dieser Niederlage mag noch tief sitzen, doch die Leistung macht vor allem Mut für die kommenden Wochen. Eigentlich galt Union in dieser Gruppe als Außenseiter, der höchstens Platz drei anpeilen würde. Spätestens jetzt scheint es durchaus möglich, dass die Reise auch nach der Gruppenphase weitergeht.

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