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Carlos Alcaraz muss sich im Finale mit Novak Djokovic messen.

© imago/Hasenkopf/IMAGO/Juergen Hasenkopf

Traumfinale in Wimbledon: Djokovic bekommt es im Endspiel mit Alcaraz zu tun

Der Weltranglisten-Erste Carlos Alcaraz hat sein Halbfinalspiel unerwartet klar gewonnen. Zuvor zog Novak Djokovic ins Finale ein. Der ist in Wimbledon seit 2017 ungeschlagen - eine Herkulesaufgabe für Alcaraz.

| Update:

Novak Djokovic bekommt es im Endspiel am Sonntag mit dem Weltranglisten-Ersten Carlos Alcaraz aus Spanien zu tun. Für den 20 Jahre alten Alcaraz ist es erst das zweite Grand-Slam-Endspiel seiner noch jungen Karriere. Der US-Open-Champion des vergangenen Jahres gewann sein Halbfinale gegen den Russen Daniil Medwedew unerwartet deutlich mit 6:3, 6:3, 6:3.

Das Finale gegen Djokovic wird eine Herkulesaufgabe für den Spanier. „Jeder weiß, wie schwer es gegen Djokovic ist. Aber ich werde kämpfen. Ich werde an mich glauben. Es wird eine große Herausforderung für mich. Aber es ist ein Finale, da ist keine Zeit, Angst zu haben oder müde zu sein“, sagte Alcaraz. 

Djokovic steht in London bereits zum neunten Mal im Finale - es scheint, als sei er in Wimbledon kaum mehr zu besiegen. Der Rekord-Grand-Slam-Champion gewann am Freitag beim Rasen-Klassiker sein Halbfinale gegen den Italiener Jannik Sinner klar mit 6:3, 6:4, 7:6 (7:4). Für Djokovic (36) war es im All England Lawn Tennis and Croquet Club der 34. Sieg in Serie. Letztmals hat der Superstar der Branche 2017 im Viertelfinale in Wimbledon ein Spiel verloren.

Gegen Sinner verwandelte er nach 2:46 Stunden seinen ersten Matchball und greift am Sonntag nach seinem achten Wimbledon-Titel. Damit würde er mit dem im vergangenen Jahr zurückgetretenen Schweizer Roger Federer gleichziehen.

„Halbfinals sind immer enge Matches. Das Ergebnis zeigt nicht ganz, wie eng es wirklich war“, sagte Djokovic nach seinem allerdings weitgehend ungefährdeten Erfolg. „Jannik hätte den dritten Satz gewinnen können, er hat da ein paar Chancen liegengelassen und mir den Tiebreak ermöglicht“, sagte Djokovic. „Er hat gezeigt, dass er der Leader der neuen Generation ist.“

Sinner startete in seinem ersten Grand-Slam-Halbfinale mutig und erspielte sich gleich im ersten Aufschlagspiel von Djokovic zwei Breakbälle. Doch Djokovic wehrte beide im Stile eines Champions ab und schaffte stattdessen seinerseits auf Anhieb ein frühes Break. Zwar gelangen Sinner in der Folgezeit ein paar spektakuläre Punkte. Der Italiener wollte oftmals aber zu viel und leistete sich so zu viele Fehler. Djokovic geriet nicht ernsthaft in Gefahr und holte sich nach 40 Minuten den ersten Satz.

Auch im zweiten Durchgang nahm Djokovic seinem Gegner sofort das Service ab. Der Titelverteidiger schien auf einen gemütlichen Nachmittag zuzusteuern, als auf einmal Schiedsrichter Richard Haigh auf den Plan trat. Djokovic hatte gerade das Break geschafft, als der Unparteiische ihm im folgenden Aufschlagspiel einen Punkt abzog, weil Djokovic bei einer Rückhand zu laut gestöhnt hatte. Haigh wertete die Aktion von Djokovic als Unsportlichkeit und Störung Sinners, was Djokovic überhaupt nicht nachvollziehen konnte. „So etwas ist mir in meiner Karriere noch nie passiert. Vielleicht war es ein Echo vom Dach.“

Djokovic kassierte sogar eine Verwarnung

Kurz darauf gab der Referee Djokovic auch noch eine Verwarnung wegen Zeitüberschreitung beim ersten Aufschlag. Der Titelverteidiger kochte innerlich, blieb äußerlich aber ruhig und brachte sein Aufschlagspiel durch zum 3:1. Nach 1:39 Stunden machte er die 2:0-Satzführung perfekt.

Im vergangenen Jahr waren Djokovic und Sinner bereits im Viertelfinale aufeinandergetroffen. Damals hatte der Südtiroler die ersten beiden Sätze gewonnen, dann aber doch in fünf Sätzen verloren. Zu einer solchen Wendung kam es auf dem wegen des Londoner Regens überdachten Centre Court dieses Mal nicht.

Zwar steckte Sinner nicht auf und erspielte sich beim 5:4 sogar zwei Satzbälle. Mit seiner großen Erfahrung wehrte Djokovic diese aber ab und holte sich den dritten Satz im Tiebreak. 14 Jahre und 86 Tage Altersunterschied liegen zwischen ihm und Sinner - noch nie seit Einführung des Profitennis 1968 war dieser bei einem Männer-Einzel in Wimbledon größer. (dpa)

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