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Jannik Sinner gibt sich noch bescheiden und will keine großen Ziele nennen.

© imago images/Contrast

Tennis-Turnier in Berlin: Jannik Sinner gehört die Zukunft im Tennis

Jannik Sinner war der jüngste Teilnehmer im Männerfeld in Berlin. Im Finale muss der Weltranglistendritte Dominic Thiem für seinen Sieg alles geben.

Jannik Sinner ist immer der Jüngste. Er ist der jüngste Spieler in den Top 100 der Weltrangliste, der jüngste Sieger der Next-Gen-Finals und der jüngste Teilnehmer im Männerfeld in Berlin. Der Südtiroler wird in ein paar Wochen 19 Jahre alt, er gilt als eines der Top-Talente im Tennis. Über Tommy Haas sagte er in dieser Woche: „Er könnte mein Vater sein“, nachdem er ihn im Steffi-Graf-Stadion auf Rasen bezwungen hatte.

Im Hangar 6 ließ er am Wochenende zwei Siege gegen die Topspieler Karen Chatschanow aus Russland und den Spanier Roberto Bautista Agut folgen, ehe er erst im Finale Dominic Thiem mit 4:6 und 2:6 unterlag. „Ich habe heute mein bestes Tennis abrufen müssen, um Jannik zu schlagen“, sagte der Österreicher nach seinem zweiten Turniersieg in Berlin. Bei den Frauen holte sich die Lettin Anastasija Sevastowa durch ein 3:6, 6:3 und 10:5 im Match-Tiebreak gegen Petra Kvitova aus Tschechien den Titel.

Sinner wäre beinahe Skirennfahrer geworden

Sinner machte Ende des vergangenen Jahres mit dem Erfolg in Mailand beim Turnier der Nachwuchshoffnungen (Next Gen) auf sich aufmerksam. Inzwischen steht er auf Platz 73 der Weltrangliste. Mit seiner aggressiven Spielweise von der Grundlinie dürfte der Weg vorgezeichnet sein. Noch aber gibt er sich bescheiden und will keine großen Ziele nennen. „Aufschlag, Netzspiel und Slice muss ich noch verbessern. Und ich brauche mehr Matches wie in dieser Woche“, sagte er.

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Dabei wäre er beinahe Skirennfahrer geworden, er gehörte im Riesenslalom zu den Besten in Italien. Es sollte dann aber doch Tennis sein, auch wenn er damit erst so richtig als 14-Jähriger begann. Inzwischen verkehrt er regelmäßig mit den Großen auf der Tour, trainierte unter anderem schon mit Rafael Nadal oder Roger Federer. Und dann ist da noch dieses Video mit Maria Scharapowa. Mit der Russin trällerte er 2019 ein Weihnachtslied, das in den sozialen Netzwerken einige Verbreitung fand.

Scharapowa hat mittlerweile ihren Rücktritt erklärt, Sinner hingegen gehört die Zukunft. In Berlin hat er zumindest andeuten können, warum das so ist. Dass das nicht nur mit seiner Jugend zu tun hat, dürfte wieder ein paar Menschen mehr klar geworden sein.

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