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Die Bayern-Fans hatten immer wieder heftige Kritik an dem Deal mit Qatar Airways geäußert.

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FC Bayern und Qatar Airways trennen sich: Ein übler Nachgeschmack dieses Deals bleibt

Mit dem Sponsoring durch die Fluglinie hat der Fußball-Rekordmeister über die üble Menschenrechtslage im Emirat hinweggesehen. Das Ende der Partnerschaft war überfällig.

Der FC Bayern München und die katarische Fluglinie Qatar Airways beenden ihre Zusammenarbeit. Nach fünf Jahren dieses umstrittenen Sponsorings, das dem Verein rund 25 Millionen Euro im Jahr eingebracht haben soll, kommt diese Entscheidung durchaus überraschend. Bei aller Kritik, die es von Menschenrechtlern, Fans und Politikern gegeben hatte, sah es zuletzt nicht danach aus, als würde der Fußball-Rekordmeister auf das Geld aus dem Emirat verzichten wollen.

Im Umfeld des Vereins dürfte diese Entscheidung mit großer Erleichterung aufgenommen worden sein. Vor zwei Jahren war die Mitgliederversammlung regelrecht eskaliert. Es kam zu tumultartigen Szenen und lautstarken Auseinandersetzungen. Vereinspatriarch und Ehrenpräsident Uli Hoeneß hatte den schärfsten Kritikern entgegengeworfen: „Das ist der Fußballklub Bayern München und nicht die Generalversammlung von Amnesty International!“

Die Bayern haben sich bewusst auf die Sportswashing-Kampagne Katars eingelassen, die weit vor der Austragung der Weltmeisterschaft im vergangenen Dezember begonnen hatte. Und natürlich wirkt nach, dass der bedeutendste deutsche Fußballverein aufgrund dieser Partnerschaft darüber hinweggesehen hat, dass Homophobie in den Gesetzen des Landes verankert ist. Dass Menschenrechte nur eine untergeordnete Rolle spielen.

Über die genauen Gründe, die zum Ende der Kooperation führten, lässt sich nur spekulieren. „Es geht uns neben finanziellen und den rechtlichen auch um die sozialen Aspekte“, hatte Präsident Herbert Hainer erst kürzlich zu den Gesprächen gesagt.

Es ist wahrscheinlich, dass dem FC Bayern nun doch etwas daran gelegen ist, sein Image aufzupolieren. Sportlich wie zwischenmenschlich hatten die Münchner in letzter Zeit eher ein düsteres Bild abgegeben. Zumindest das heftig umstrittene Sponsoring, das für viele Anhänger sogar das dunkelste Kapitel der jüngeren Vergangenheit war, ist nun beendet. Eine längst überfällige Entscheidung.

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