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Julian Melchiori (2.v.r.) erzielte seine ersten beiden Treffer in dieser Saison.

© dpa/Andreas Gora

Doppelpack von Melchiori und Pföderl: Eisbären schlagen Schlusslicht Augsburger Panther 6:3

Beim sogenannten Retro-Spieltag sorgen die Berliner früh für klare Verhältnisse. Der neu verpflichtete Verteidiger Thomas Schemitsch feiert ein gelungenes Debüt.

Am Freitagabend schwelgten die Eisbären und ihre Fans in Erinnerungen. Anlässlich des 30-jährigen Bestehens der Deutschen Eishockey Liga (DEL) hüllten sich die Berliner und die Gäste aus Augsburg, die ebenfalls zu den fünf DEL-Gründungsmitgliedern gehören, am sogenannten Retro-Spieltag in Trikots, die stark an das Modell aus der Spielzeit 1994/1995 erinnerten.

Chefcoach Serge Aubin und seine Trainerkollegen trugen College-Jacken statt des edlen Spieltag-Outfits. Zudem liefen die Spieler nicht wie sonst üblich durch einen aufblasbaren Eisbären-Kopf aufs Eis, sondern passierten ein simples 2-D-Modell. Über das Eis schlitterte statt des klassischen Eisbären der gelbe Gasag-Bär des Hauptsponsors.

Aus sportlicher Sicht dürften alle, die es mit den Eisbären halten, aber doch ziemlich froh gewesen sein, sich im Hier und Jetzt zu befinden. Die Premierensaison beendeten die Berliner auf dem 17. Platz. Nach dem 6:3 (2:1, 3:1, 1:1) gegen die Panther in einer erneut ausverkauften Arena (14.200 Zuschauende) führen sie die Tabelle weiterhin vor Bremerhaven an.

Verteidiger Thomas Schemitsch, der unmittelbar nach seiner Verpflichtung sein Debüt für die Eisbären feierte, wusste zu überzeugen, obwohl er sein erstes Punktspiel in dieser Saison bestritt. Beim 2:0 durch seinen Abwehrpartner Julian Melchiori (8.), der nach Leo Pföderls Eröffnungstor (2.) auf 2:0 erhöhte, durfte sich der Kanadier in die Scorerliste als Vorbereiter eintragen. Zur ersten Pause stand es 2:1, weil Thomas Trevelyan nur 27 Sekunden später verkürzte.

In einer Minute fallen drei Tore

Im Vorjahr hatten sich beide Teams einen intensiven Schlagabtausch im Kampf um den Klassenerhalt geliefert. In dieser Saison könnte der Unterschied größer kaum sein. Während die Eisbären dem Ende der Hauptrunde entgegenspielen, befinden sich die Schwaben als Tabellenletzter erneut im sportlichen Überlebenskampf. Entsprechend euphorisch war die Stimmung beim mitgereisten Anhang, als Moritz Elias nach einer halben Stunde den Ausgleich erzielte.

Allerdings folgte die Reaktion der Eisbären prompt. Zunächst vergingen nur 32 Sekunden, ehe Jonas Müller die Gastgeber erneut in Führung brachte. Und nur weitere 27 Sekunden später war Melchiori zur Stelle, der vor diesem Spiel noch keinen einzigen Treffer in dieser Saison erzielt hatte. Für eine frühe Vorentscheidung sorgte Leo Pföderl, der beim 5:2 ebenfalls zum zweiten Mal traf (17.) und somit an vier der insgesamt sechs Berliner Treffer beteiligt war.

Chris Collins schoss zwar noch den dritten Augsburger Treffer des Abends (45.). Allerdings ließen die Berliner nichts mehr anbrennen, obwohl Frederik Tiffels und Yannick Veilleux zuschauen mussten, nachdem sie beim 0:3 in Schwenningen am Dienstag mit Gegenspielern intensiv Meinungsverschiedenheiten ausgetauscht hatten. Lean Bergmann sorgte vier Minuten vor der Schlusssirene für den Endstand zum 6:3.

Dass Patrice Cormier wegen eines Stockschlags noch eine Spieldauerdisziplinarstrafe kassierte, störte das sonst sehr stimmige Bild zwar ein wenig. Dennoch genossen die Zuschauenden am Tag der Erinnerung das Hier und Jetzt in vollen Zügen.

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