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Christopher Trimmel sah in Leipzig die Rote Karte und fehlt im wichtigen Auswärtsspiel beim FSV Mainz 05 am Mittwoch.

© imago/Michael Taeger

Die Abstiegsplätze rücken wieder näher: Dem 1. FC Union Berlin gehen die Rechtsverteidiger aus

Nach dem 0:2 in Leipzig steht der 1. FC Union vor einem richtungsweisenden Duell im Abstiegskampf. Ein letztes Mal fehlt Trainer Bjelica, dem Präsident Zingler den Rücken stärkt.

Von Frank Kastner, dpa

Der 1. FC Union Berlin muss nach der Drei-Spiele-Sperre für seinen Cheftrainer Nenad Bjelica im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga nun auch noch auf Kapitän Christopher Trimmel verzichten. Der 36-Jährige sah bei der 0:2-Niederlage bei Rasenballsport Leipzig die Rote Karte und wird seinem Team damit im Abstiegskampf-Duell an diesem Mittwoch (18.30 Uhr) beim FSV Mainz fehlen.

„Das ist bitter. Er wird uns fehlen. Er ist einer, der auf und neben dem Platz viel Verantwortung übernimmt. Nun kann er uns nur neben dem Platz helfen“, sagte Co-Trainerin Marie-Louise Eta am Sonntagabend auf der Pressekonferenz. Trimmels Sperre tut Union zudem doppelt weh, da mit Josip Juranovic der Stammspieler auf der rechten Seite die letzten drei Spiele mit einer Muskelverletzung verpasst hat. Sollte der Kroate auch gegen Mainz fehlen, müssten die Berliner improvisieren.

Immerhin kam am Sonntag etwas Klarheit in Bezug auf die Zukunft von Bjelica. Nachdem die Vereinsveranwortlichen in den vergangenen anderthalb Wochen nach dem Aussetzer des Trainers gegen Leroy Sané ein klares Bekenntnis vermieden hatten, äußerte sich am Rande des Spiels gegen Leipzig Präsident Dirk Zingler bei Dazn: „Wir haben Nenad Bjelica verpflichtet, damit er uns in der Klasse hält. Ich glaube, dass die Entscheidung darüber erst im Mai fällt. Also gehe ich mal davon aus, dass er selbst dann noch auf dem Platz sitzt“, sagte Zingler.

Öffentlich war eine Debatte entstanden, ob Bjelica für Union nach der Aktion noch tragbar sei. Zingler sagte, er sei „mit dem Binnenklima“ im Team aktuell „sehr zufrieden“. Angesprochen auf Berichte, wonach die Stimmung zwischen Trainer und einigen Spielern angespannt sei, sagte er: „Bisher hat kein einziger Spieler das Gespräch mit mir gesucht. Das ist Zeugnis genug, dass alles, was da geschrieben wird, ganz wenig mit der Realität zu tun hat.“ Es sei normal, dass nicht alle Spieler mit einem Coach zufrieden seien.

Wie schon gegen Darmstadt durfte Bjelica den Innenraum des Stadions auch in Leipzig nicht betreten. Union reiste nach dem jüngsten Aufwärtstrend als Angstgegner in Leipzig an, gewann immerhin die letzten beiden Spiele im Zentralstadion mit 2:1. Doch den Sachsen gelang der erste Sieg im Jahr 2024.

Jetzt wird das Spiel am Mittwoch umso entscheidender für uns.

Alexander Schwolow über das Duell mit Mainz 05

„Wir haben insgesamt zu viel zugelassen. Es ist ärgerlich, dass wir zwei Gegentore durch Standards kassieren. Mit ein bisschen mehr Präzision und Zielstrebigkeit hätten wir vorne noch Nadelstiche setzen können. Jetzt wird das Spiel am Mittwoch umso entscheidender für uns“, sagte Pflichtspiel-Debütant Alexander Schwolow, der eine höhere Niederlage mit seinen Paraden im Tor verhinderte.

Der Torhüter, der im Sommer von Hertha BSC zu Union gewechselt war, ersetzte kurzfristig den erkrankten Frederik Rönnow. Auch Diogo Leite fehlte aus gesundheitlichen Gründen, für ihn gab Danilho Doekhi nach mehr als zweimonatiger Verletzungspause sein Comeback. Ob Rönnow und Leite bis Mittwoch wieder fit sind, ist noch nicht bekannt.

Auch Verteidiger Robin Knoche haderte mit der Niederlage. „Wir bekommen zwei Standardgegentore, die man nicht bekommen muss, solche Tore ärgern einen natürlich. Mit etwas mehr Glück schießt man vorne noch das eine oder andere Tor, da waren wir heute den Schritt zu spät oder haben einmal zu oft aufgezogen, wo wir vielleicht früher den Abschluss suchen müssen.“

Co-Trainerin Eta bilanzierte: „Wir hatten uns vorgenommen, aus unserem Ballbesitz mutig nach vorne zu spielen und das haben wir im Laufe des Spiels auch gezeigt. Um die 60. Minute haben wir uns immer wieder Chancen erspielt, bei denen wir leider nicht zum Abschluss gekommen sind, daran müssen wir arbeiten.“

Die zehn Torschüsse der Berliner waren allesamt zu harmlos. Immerhin bescheinigte Eta Yorbe Vertessen ein gutes Debüt. „Er hat eine hohe Zielstrebigkeit in Richtung Tor, aus meiner Sicht hat er es sehr, sehr gut gemacht“, sagte sie über den Winter-Zugang. (mit Tsp)

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