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Er dürfte häufiger mal treffen. Benedict Hollerbach (r) im Spiel gegen Dortmund.

© dpa/Andreas Gora

Auswärtsspiel in Stuttgart: Union will seinen Fluch gegen die Top-Teams beenden

Die Aussichten vor dem Bundesliga-Spiel in Stuttgart könnten für den 1. FC Union besser sein. Während die Schwaben immer höher fliegen, kann Union nicht mehr gegen die Großen gewinnen.

Es gab wahrlich bessere Wochenenden, um einen Ausflug von Berlin nach Baden-Württemberg zu planen. Doch irgendwie muss man da durch. Am Freitagabend steht für den 1. FC Union ein Bundesligaspiel beim VfB Stuttgart an (20.30 Uhr, Dazn), das für Fans und Spieler zu einer kleinen Herkulesaufgabe werden könnte. Während die 2600 mitreisenden Berliner Anhänger mit Streiks im Bahn- und Luftverkehr zu kämpfen haben, muss die Mannschaft es irgendwie hinkriegen, ihren Fluch gegen die Top-Teams zu besiegen. 

Es gab noch Zeiten, als Union gegen große Namen immer wieder für eine Überraschung gut war. In dieser Saison ist das aber ganz anders. In bisher acht Spielen gegen Mannschaften aus der aktuellen Top-6 der Bundesliga haben die Köpenicker acht Niederlagen kassiert, darunter ein 0:3 gegen Leipzig, ein 0:4 in Leverkusen und das 0:2 gegen Borussia Dortmund am vergangenen Wochenende. Gegen Stuttgart hat man sogar zweimal verloren: beim 0:3 in der Liga und beim 0:1 in der zweiten Runde des DFB-Pokals.

Auch seit der neuesten Stabilisierung unter Nenad Bjelica ist die Bilanz gegen die größten Teams der Liga nicht besser geworden. Mit dem Kroaten am Steuer hat Union zwar angefangen, die absoluten Pflichtsiege wieder einzufahren. Ein Ergebnis aus der obersten Schublade gelang der Mannschaft aber noch nicht. Gegen den hoch fliegenden VfB, der gerade mit 50 Punkten auf Platz drei steht, hat man darauf jetzt die nächste Chance. 

Wir hoffen, dass diese Serie in Stuttgart zu Ende geht.

Union-Trainer Nenad Bjelica

„Wir hoffen, dass diese Serie in Stuttgart zu Ende geht, und wir werden alles unternehmen, dass das passiert“, sagte Bjelica auf der Pressekonferenz am Donnerstag. So schlecht habe es seine Mannschaft in solchen Spielen zuletzt ja nicht gemacht, erklärte er weiter. „Gegen Dortmund, Leipzig und Bayern hatten wir unsere Chancen, aber der Gegner war einfach effizienter in diesen Spielen.“

Die fehlende Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor bleibt tatsächlich ein Dauerproblem. Dass der VfB Union in dieser Spielzeit als Überraschungsmannschaft der Liga abgelöst hat, liegt zum Beispiel auch daran, dass sein Sturmduo Serhou Guirassy und Deniz Undav gemeinsam schon 34 Tore erzielt hat. Bei Union kommen Kevin Volland und Benedict Hollerbach hingegen auf insgesamt fünf Treffer. Nicht umsonst fordert Bjelica mehr Effizienz von seiner Mannschaft. „Man weiß, dass du gegen solche Gegner nicht zehn hundertprozentige Chancen kriegst. Aber die drei oder vier, die du haben kannst, musst du nutzen. Dann kannst du hoffen“, so der Kroate. 

Hoffen ist aber wohl auch das richtige Wort gegen eine VfB-Mannschaft, die weiterhin klar auf Champions-League-Kurs bleibt. Die Stuttgarter haben fünf der letzten sechs Bundesliga-Spiele gewonnen und sind seit Oktober zu Hause ungeschlagen. Zudem brechen sie weiterhin fröhlich die eigenen Vereinsrekorde. Nach 24 Spieltagen hatten die Schwaben noch nie so viele Punkte auf dem Konto, nicht einmal in der Meistersaison 2007. 

Wenn es aber bei Nenad Bjelica an etwas nicht fehlt, dann am Selbstvertrauen. „Wir hatten eine kurze Trainingswoche, aber ich glaube, dass die Mannschaft gut vorbereitet ist auf diese Herausforderung“, sagte er am Donnerstag. Und immerhin gibt es zwei Faktoren, die dem Union-Trainer noch in die Karten spielen könnten. 

Das eine ist die Personalsituation. An diesem Wochenende stehen ausnahmsweise alle Spieler bei Union zur Verfügung, womit Bjelica die Qual der Wahl hat. Der zuletzt gesperrte Robin Gosens dürfte also in die Startelf zurückkehren, während der auf die Bank abgerutschte Robin Knoche wohl weiterhin auf seine Chance warten muss. 

Das andere ist die Ausgangslage. Auch nach zwei Spielen ohne Sieg hat Union noch ein ordentliches Polster auf den Relegationsplatz.  Wie Bjelica zuletzt in einem Interview betonte, dürften 35 Punkte in diesem Jahr für den Klassenerhalt schon reichen. Da fehlen den Berliner nur noch zehn Zähler. Und die kann man auch gegen die kleineren Teams einsammeln.

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