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Der hessische Verkehrsminister Tarek Al-Wazir auf dem Merck-Gelände in Gernsheim 2022.

© IMAGO/Gutschalk

„Letzte Generation schadet uns“: Grünen-Politiker Al-Wazir hält Klebeaktionen für kontraproduktiv und elitär

Der hessische Verkehrsminister möchte nicht mehr mit der „Letzten Generation“ in Verbindung gebracht werden. Eine provokante Meinung führe oft zu schlechten Wahlergebnissen.

Der hessische Verkehrsminister Tarek Al-Wazir wirft der Aktivistengruppe „Letzte Generation“ vor, den Grünen zu schaden.

In einem Streitgespräch zwischen dem Grünen-Politiker und dem Klimaaktivisten der „Letzten Generation“, Lars Werner, das jüngst im „Spiegel“ erschien, berichtete der 52-jährige Hesse, dass seine Partei ständig mit den sogenannten Klebeaktionen der „Letzten Generation“ in Verbindung gebracht werde.

„Ich begegne immer wieder Menschen, die mich fragen: Was macht ihr denn da auf der Straße?“, so Al-Wazir. Der Grünen-Politiker müsse den potenziellen Wählern dann immer erst erklären, dass die Grünen nichts mit den Klebeaktionen der Aktivisten zu tun hätten.

Es gibt Leute, die uns wählen würden, das aber nicht tun, weil sie denken, wir steckten mit der Letzten Generation unter einer Decke“, so der hessische Verkehrsminister.

Die sind kontraproduktiv und werden am Ende nicht zu mehr, sondern zu weniger Klimaschutz führen.

Tarek Al-Wazir (Die Grünen) über die „Letzte Generation“

Die Aktionen der Klimagruppe bezeichnete Al-Wazir als „kontraproduktiv“ und „elitär“. Die Vereinigung maße sich an, mehr als alle anderen zu wissen, so der Politiker.

Daraus leite die „Letzte Generation“ schließlich ab, dass sie „radikal ins Leben anderer Menschen eingreifen“ dürfe. Letztlich sollten die Menschen aber nicht belehrt, sondern überzeugt werden, so Al-Wazir.

Grüne und „Letzte Generation“: Kooperation ausgeschlossen

Eine Kooperation mit der Klimagruppierung schloss der Grüne konsequent aus. Stattdessen sei der Politiker beunruhigt, dass die Gruppe sich weiter radikalisieren könne.

„Aktivistinnen und Aktivisten könnten für sich zu dem Schluss kommen, die bisherigen Aktionsformen reichten nicht aus, sie müssten immer noch einen draufsetzen“, so Al-Wazir.

Beliebte Aktivisten-Themen = Schlechte Wahlergebnisse?

Der Politiker mahnte zudem an, dass man mit provokanten Meinungen nicht immer die Mehrheit der Wähler gewinnen könne. Gezeigt hätten dies unter anderem die jüngsten Wahlen in Berlin und Bremen.

„Beide Städte hatten grüne Verkehrssenatorinnen. Die eine hat kurz vor der Wahl die Berliner Friedrichstraße gesperrt, die andere hat kurz vor der Wahl die Brötchentaste am Parkautomaten abgeschafft“, sagte Al-Wazir.

Das Ergebnis davon sei gewesen, dass seine Partei in beiden Städten die Verantwortung für den Verkehrsbereich verloren habe. „In Aktivistenkreisen kam das super an. Das Ergebnis aber ist: Schlechte Wahlergebnisse.“ so der hessische Verkehrsminister. (Tsp)

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