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Nachdem sein Deal mit der Staatsanwaltschaft platzte, droht die Anklage: Hunter Biden, Sohn des US-Präsidenten.

© REUTERS/JONATHAN ERNST

Wegen illegalen Waffenbesitzes: US-Sonderermittler will Bidens Sohn Hunter schon bald anklagen

Im Juni hatte Joe Bidens Sohn Hunter Vergehen gestanden. Geplant war ein Deal mit der Staatsanwaltschaft. Der jedoch platzte – nun will der Sonderermittler eine baldige Anklage.

Dem Sohn von US-Präsident Joe Biden, Hunter Biden, droht wegen illegalen Waffenbesitzes eine baldige Anklage. Der vom Justizministerium eingesetzte Sonderermittler David Weiss schrieb am Mittwoch in einem Brief ans Gericht, er strebe vor Ende September eine Anklageerhebung gegen den 53-Jährigen an. Hunter Biden wird zur Last gelegt, 2018 kurzzeitig einen Revolver besessen zu haben, obwohl ihm das als Drogenkonsumenten verboten war.

Der Präsidentensohn hatte eigentlich im Juni im Zuge einer Vereinbarung mit der Bundesstaatsanwaltschaft des Bundesstaates Delaware illegalen Waffenbesitz sowie Steuervergehen eingeräumt. Im Gegenzug für ein Schuldbekenntnis in beiden Fällen sollte er nur eine milde Strafe bekommen, außerdem wäre ihm ein Prozess erspart geblieben.

Der Deal platzte aber im Juli, nachdem die zuständige Richterin dessen Inhalt in Frage gestellt hatte. Hunter Biden plädierte in der Folge auf nicht schuldig.

Im August ernannte US-Justizminister Merrick Garland den bereits seit 2019 gegen Hunter Biden ermittelnden Bundesstaatsanwalt von Delaware, Weiss, zum Sonderermittler. Dieser kündigte nun seine Absicht einer Anklage gegen den 53-jährigen wegen illegalen Waffenbesitzes an. Der Steuerfall in Delaware wurde geschlossen, soll aber an einem anderen Ort neu aufgerollt werden.

Republikaner haben mehrere Untersuchungen eingeleitet

Hunter Biden ist schon seit Jahren eine politische Belastung für seinen Vater - und dürfte dies auch mit Blick auf die Präsidentschaftswahl 2024 werden. Die oppositionellen Republikaner werfen dem 53-Jährigen vor, in der Vergangenheit die wichtige Stellung seines Vaters als Vizepräsident von Barack Obama (2009 bis 2017) für Geschäfte in der Ukraine und in China ausgenutzt zu haben.

Sie werfen der Biden-Familie Korruption vor, was der Präsident entschieden zurückweist. Im Kongress haben die Republikaner mehrere Untersuchungen zu den geschäftlichen Aktivitäten von Hunter Biden eingeleitet.

Hunter Biden ist studierter Anwalt und arbeitete lange Zeit als Geschäftsmann. Er hat offen eingeräumt, in der Vergangenheit unter schweren Drogenproblemen gelitten zu haben. Seit einigen Jahren arbeitet er als Künstler.

Der 53-Jährige ist der zweite Sohn des Präsidenten. Sein älterer Bruder Beau Biden starb 2015 an einem Hirntumor. Hunter und Beau hatten als Kinder einen schweren Autounfall überlebt, bei dem 1972 Joe Bidens erste Ehefrau Neilia und die gemeinsame Tochter Naomi starben. (AFP)

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