zum Hauptinhalt
Ein Soldat läuft in der Stadt Chasiv Yar (Donezk) neben zerstörten Gebäuden, die von russischen Bomben getroffen wurden.

© IMAGO/ZUMA Wire

Update

Strategisch wichtiger Ort nahe Bachmut: Russische Truppen rücken offenbar weiter bei Tschassiw Jar vor

Am östlichen Rand der Siedlung Tschassiw Jar sollen russische Truppen bei einem „verstärkten Angriff“ weiter vorgerückt sein, berichten Militärexperten. Kiew weist die Berichte zurück.

Einheiten der russischen Armee gelingen offenbar weitere Vorstöße nahe Bachmut in der ostukrainischen Region Donezk.

Einem Bericht der russischen Nachrichtenagentur RIA zufolge haben russische Truppen einen Vorort der Stadt Tschassiw Jar erreicht. Die Agentur beruft sich auf einen Berater der von Russland eingesetzten Regionalbehörden. 

Zuvor hatte ebenfalls das „Institute for the Study of War“ (ISW) von einem Vorrücken der russischen Truppen in der Region berichtet. In seinem jüngsten Lagebericht schreibt der US-Thinktank unter Berufung auf geolokalisiertes Filmmaterial, die russischen Streitkräfte seien bei einem „verstärkten Angriff in Kompaniegröße“ bis zum östlichen Rand der Siedlung vorgerückt.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

Die Stadt in der Region Donezk scheint das nächste große Ziel von Moskaus Armee zu sein. „Die Stadt ist noch gefährlicher geworden“, sagte Serhij Tschaus, der Leiter der Militärverwaltung von Tschassiw Jar, der Nachrichtenagentur AFP bei einem Interview im nahegelegenen Kramatorsk. Früher habe es Momente der Stille in der Stadt gegeben - jetzt gebe es keine Stille mehr, nur „Dauerfeuer“.

Tschassiw Jar liegt einige Kilometer westlich von Bachmut, das Russland im vergangenen Mai nach langen heftigen Kämpfen eingenommen hatte. Eine rasche Einnahme der Stadt wäre für die Ukraine ein schwerer Schlag und ein Zeichen für den Erfolg der Offensive des russischen Militärs. 

Ukraine weist Berichte zurück

Die Ukraine wies die Berichte über einen Vorstoß des russischen Militärs in der Region Donezk zurück. Die Lage in dem Vorort von Tschassiw Jar in der Nähe von Bachmut sei schwierig und es gebe dort Kämpfe, sagt ein Militärsprecher. Aber die russischen Truppen seien nicht in die Vororte vorgedrungen. 

Die Berichte über russische Vorstöße seien falsch, sagte dazu Andryj Sadubinnji, der Sprecher des Kommandos Ost des ukrainischen Militärs. „Die Lage dort ist sehr schwierig, die Kämpfe dauern an“, sagte er am Telefon. „Aber sie sind nicht da“, fügte er mit Blick auf die russischen Truppen hinzu.

„Glauben Sie den russischen Berichten nicht.“ Der Nachrichtenagentur Reuters sagte Sadubinnji zudem, er wolle die Lage „angespannt“ nennen, aber nicht „sehr schwierig“. Unabhängig überprüfen lassen sich die Darstellungen beider Seiten nicht.

Die russische Armee versucht seit mehreren Tagen verstärkt, die ukrainischen Verteidigungslinien in der Region zu durchbrechen, wobei Tschassiw Jar eine strategische Schlüsselposition einnimmt. Die Stadt liegt rund zehn Kilometer westlich von Bachmut entfernt, das russische Truppen im Mai 2023 erobert hatten.

Sollte den russischen Streitkräften auch die Eroberung von Tschassiw Jar gelingen, könnten sie ihre Angriffe auf die von der Ukraine kontrollierte Großstadt Kramatorsk im Donbass ausweiten. (Tsp, Reuters)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false