zum Hauptinhalt
Der Rabbiner Igor Itkin und Imam Ender Cetin besuchen in Begleitung von Staatssekretaerin fuer Bildung, Christina Henke, die Otto-Hahn-Sekundarschule.

© IMAGO/Funke Foto Services/IMAGO/

Schulungen gegen Antisemitismus: Berliner Initiative sensibilisiert Uni-Angehörige

Eine Berliner Hochschule geht neue Wege in der Prävention: Imame und Rabbiner sollen gemeinsam Fachwissen rund um die Nahostkrise vermitteln und Vorurteile entkräften.

Schulung gegen Antisemitismus und Diskriminierung: Das Projekt „Meet2respect“ bietet erstmals auch Workshops gegen Antisemitismus und Diskriminierung an Universitäten an, wie die Initiative am Freitag in Berlin erklärte.

Bisher war sie vor allem an Schulen in Berlin, Brandenburg und Bayern unterwegs. Dabei besuchen muslimische und jüdische Religionsvertreter gemeinsam Kinder und Jugendliche im Unterricht, um Vorurteile zu entkräften und für Verständigung zu werben.

Bisher an Schulen aktiv: Der Imam Ender Cetin und der Rabbiner Igor Itkin (v.l.n.r.) von der Meet2respect-Initiative.
Bisher an Schulen aktiv: Der Imam Ender Cetin und der Rabbiner Igor Itkin (v.l.n.r.) von der Meet2respect-Initiative.

© IMAGO/Funke Foto Services/IMAGO/

Die ersten Formate für Dozenten und Lehramtsstudenten werden laut Angaben in Zusammenarbeit mit der Berliner Dahlem School of Education (DSE) umgesetzt. Ein Workshop fand demnach bereits statt. Die stellvertretende Direktorin Sabine Achour erklärte: „Uns ist es wichtig, im Lehramtsstudium stärker für Antisemitismus und Menschenfeindlichkeit zu sensibilisieren.“ Hintergrund sei der Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober und die damit verbundenen Krisen und Konflikte.

Hintergründe aus vielen Perspektiven verstehen

Die Workshops sollen laut „Meet2respect“ Dozentinnen und Dozenten sowie Lehramtsstudierende die historischen und politischen Hintergründe des Nahostkonflikts vermitteln. Ein Schwerpunkt liege dabei auf Multiperspektivität und Medienkompetenz.

Hintergrund ist auch der Angriff eines Studenten der Freien Universität (FU) Berlin auf einen jüdischen Kommilitonen außerhalb der Hochschule Anfang Februar. „Die aktuellen Krisen und Konflikte wirken sich auf das gesellschaftliche Zusammenleben und damit auch auf Schule und Universität in hohem Maße aus. Insbesondere der Angriff auf einen jüdischen Studenten hat uns betroffen gemacht“, erklärte Imam Ender Cetin von „Meet2respect“. Rabbiner Elias Dray sagte: „Auf Vorfälle wie diese muss reagiert werden können.“

Laut einer aktuellen Studie im Auftrag des Bundesbildungsministeriums ist unter Studierenden der allgemeine Antisemitismus deutlich weniger verbreitet als in der durchschnittlichen Bevölkerung. Demnach zeigen unter Studierenden acht Prozent eine antisemitische Haltung, in der Gesamtbevölkerung sind es 18 Prozent. Forscher der Universität Konstanz befragten online repräsentativ ausgewählte 2.300 Studierende aus dem gesamten Bundesgebiet. (KNA)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false