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Ein Mann wirft einen Brief in einen Briefkasten.

© dpa / Monika Skolimowska

Portoerhöhung abgelehnt: Deutsche Post stellt Briefgeschäft infrage

Die Bundesnetzagentur hat den Antrag der Deutschen Post, das Briefporto vorzeitig zu erhöhen, abgelehnt. DHL-Chef Tobias Meyer zweifelt nun, ob das Briefgeschäft überhaupt lohnt.

Nach der Ablehnung der Portoerhöhung hat die Deutsche Post die Bundesnetzagentur scharf kritisiert. „Wir können nicht nachvollziehen, wie man zu dieser Entscheidung kommen kann“, sagte der neue Chef der DHL Group, Tobias Meyer, der „Süddeutschen Zeitung“ vom Donnerstag. Die Inflation sei höher als in der Planung, die Kosten seien dramatisch angestiegen und der Ertrag gesunken.

Die Bundesnetzagentur hatte Anfang August den Antrag der Deutschen Post auf vorzeitige Erhöhung des Briefportos 2024 abgelehnt. Das Unternehmen hatte als Gründe für den Antrag „drastisch gestiegene Kosten durch Inflation, höhere Energiepreise und den sehr hohen Tarifabschluss 2023 sowie deutlich stärker abnehmende Briefmengen“ angeführt. Die Behörde entgegnete, die Post habe die Steigerung der Stückkosten im Briefbereich „nicht hinreichend nachweisen“ können.

Es stelle sich die Frage, ob überhaupt gewünscht sei, „dass wir das Briefgeschäft weiter betreiben und hier investieren“, sagte Meyer nun der „SZ“. Er forderte bessere und faire Bedingungen für das Briefgeschäft in Deutschland. „Die Rahmenbedingungen müssen stimmen, damit wir wirtschaftlich arbeiten können“, sagte Meyer. Der Umsatz mit Briefen hat nur noch einen kleinen Anteil am Gesamtumsatz der DHL.

Das Kommunikationsverhalten der Menschen habe sich in den vergangenen 25 Jahren enorm verändert, das Postgesetz seither aber nicht, fuhr der seit Mai amtierende Post-Chef fort. Die Bundesregierung erarbeitet gerade eine Reform des Postgesetzes. (AFP)

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