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Monacos Star Mike James (rechts, hier gegen Albas Ziga Samar) zeigte trotz seiner 20 Punkte eher eine durchschnittliche Leistung.

© IMAGO/Andreas Gora

Sechste Euroleague-Niederlage in Folge: Alba Berlin zeigt gegen AS Monaco Moral, verliert aber erneut

Alba verkauft sich gegen das Topteam aus Monaco teuer, doch eine Schwächephase im zweiten Viertel bezahlen die Berliner teuer. In der Euroleague taumeln sie dem Saisonende entgegen.

Die Fans von Alba Berlin unter den 7422 Zuschauenden in der MB Arena begleiteten ihre Mannschaft mit großem Applaus in die Viertelpause. Die Ovationen wirkten überrascht, fast ein wenig ungläubig. Die Berliner führten nach zehn blitzsauberen Minuten mit 27:13 gegen eines der besten Teams der Euroleague. Alba spielte konzentriert, entschlossen, gradlinig – doch es war tatsächlich zu schön, um wahr zu sein.

Im zweiten Viertel legte die AS Monaco vor allem defensiv zwei Gänge zu, startete mit einem 12:0-Lauf und drehte das Spiel. In der Euroleague bleiben die Berliner nach dem 82:90 (27:13, 12:32, 23:24, 20:21) mit nun 24 Niederlagen aus 29 Spielen weiter auf dem letzten Platz. Die einzig gute Nachricht für Alba ist, dass das Saisonende im internationalen Wettbewerb langsam naht.

Bei Alba kehrte Weltmeister Johannes Thiemann in den Kader zurück. Matteo Spagnolo, Gabriele Procida und Justin Bean fehlten weiter verletzt, dazu war auch Martin Hermannsson wegen der Geburt seines zweiten Kindes nicht verfügbar. Dennoch legte Alba exzellent los.

Das erste Viertel ging eindeutig an den Außenseiter. Monaco schien fast etwas überrascht davon zu sein, wie entschlossen und fokussiert Alba anfangs agierte. In der Defensive erlaubten die Berliner den Gästen kaum einfache Würfe. Mike James, der sich in der vergangenen Woche als bester Scorer der Euroleague-Geschichte in den Rekordbüchern verewigt hatte, ließ es langsam angehen und versuchte sich als Vorbereiter. Allerdings trafen seine Kollegen selbst von der Freiwurflinie nicht zuverlässig.

Alba nutzte diese lasche Herangehensweise des Gegners konsequent aus. Das Team von Trainer Israel Gonzalez spielte konzentriert, leistete sich nur zwei Ballverluste und überzeugte mit guten Wurfquoten. Mit Khalifa Koumadje, der es per Dunk zweimal krachen ließ, und Ziga Samar hatten auch zwei Spieler, die in dieser Saison bisher nur sehr selten positiv in Erscheinung getreten waren, großen Anteil am starken Auftakt.

Der ehemalige Alba-Trainer Sasa Obradovic fand in der Viertelpause aber offenbar die richtigen Worte, denn Monaco trat nun wie ausgewechselt auf. Die Gäste verteidigten viel aggressiver und zwangen die Berliner zu zahlreichen Ballverlusten.

Elie Okobo (Topscorer mit 21 Punkten) sowie der langjährige NBA-Star Kemba Walker führten einen 12:0-Lauf an und Alba fand kein Mittel, um den Rhythmus der Monegassen zu brechen. Als gegen Ende des zweiten Viertels James zurück von der Bank kam und zwei schwere Dreier versenkte, sah es langsam düster aus für die Gastgeber, die in zehn Minuten nur acht Würfe, aber neun Turnover fabrizierten.

In der zweiten Hälfte kämpfte sich Alba zurück in das Geschehen und zeigte Moral. Kurz vor Ende des dritten Viertels hatte Matt Thomas die Chance auf 65:66 zu verkürzen, im Schlussviertel brachte Jonas Mattisseck die Berliner dann tatsächlich auf einen Punkt heran. Doch für die große Überraschung reichte es nicht mehr.

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