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Gegen Maccabi Tel Aviv um Lorenzo Brown hatte Alba keine Chance.

© IMAGO/Beautiful Sports

Höchste Heimniederlage der Klubgeschichte: Alba Berlin kassiert gegen Maccabi Tel Aviv eine historische Klatsche

Gegen Maccabi Tel Aviv ist Alba Berlin von Beginn an hoffnungslos unterlegen. „Wir waren grauenhaft“, sagt Trainer Israel Gonzalez. Am Ende gewinnen die Israelis mit 106:71.

Malte Delow ackerte, holte zwei Offensivrebounds, und als er kurz vor der Halbzeit auch noch einen Dreier traf, erwachten die Berliner Fans unter den 7751 Zuschauenden in der MB-Arena aus ihrer Lethargie. Es blieb allerdings ein kurzes Aufflammen von Stimmung in einem Spiel, das von Beginn an nur eine Richtung kannte. Gegen Maccabi Tel Aviv war Alba Berlin fast schon bemitleidenswert chancenlos und verlor am Donnerstagabend 71:106 (15:27, 23:30, 18:30, 15:19).

Es war die höchste Heimniederlage in der mehr als 30-jährigen Klubgeschichte. „Heute gab es wirklich nichts Positives, wir waren grauenhaft“, sagte Albas Trainer Israel Gonzalez. „Wir haben keine Defense gespielt und haben Glück gehabt, dass wir nur mit 35 Punkten verloren haben.“

Im 27. Spiel war es für den Tabellenvorletzten der Euroleague die 22. Niederlage, Maccabi kämpft mit einer Bilanz von 14:13 weiter um den Einzug in die Play-offs. Beste Werfer auf Berliner Seite waren Johannes Thiemann (14 Punkte) und Sterling Brown (11). Für die Israelis waren James Webb (17) und Wade Baldwin (16) am erfolgreichsten.

Nach dem enttäuschenden Halbfinalaus im Pokal gegen Ulm hatte Alba zuletzt anderthalb Wochen spielfrei und mit dieser Pause hatten die Verantwortlichen einige Hoffnungen verknüpft. Mit etwas Erholung, Training und mentaler Frische sollte die Formkurve langsam aber sicher nach oben gehen, damit die Mannschaft in der entscheidenden Phase der Saison ihren besten Basketball spielen kann.

35
Punkte mehr als Alba erzielte Maccabi Tel Aviv.

Beim Blick auf die vergangenen Tage wurden dabei aber schnell einige Schwierigkeiten offensichtlich. Gleich acht Spieler waren für ihre Nationalmannschaften nominiert und konnten somit weder regenerieren noch in Berlin trainieren. Ideal war diese Situation für den erhofften Formaufbau nicht, doch im Vergleich zur Situation von Maccabi sind das allenfalls Luxusprobleme.

Die Israelis können seit Beginn des Krieges in ihrer Heimat in der Euroleague nicht mehr in Tel Aviv spielen, sondern weichen nach Belgrad aus. In der verspätet gestarteten nationalen Liga stehen zahlreiche Nachholspiele auf dem Programm.

Diese Schwierigkeiten waren Maccabi am Donnerstag aber nicht anzumerken. Nachdem Alba mit 7:4 ordentlich begonnen hatte, drehten die Gäste mit einem 11:0-Lauf auf und gaben die Kontrolle nicht mehr ab. Die Mannschaft um die starken Guards Lorenzo Brown und Baldwin dominierte das Geschehen in allen Facetten.

Während sich Alba reihenweise Ballverluste leistete, beeindruckte Maccabi mit Ruhe, Selbstsicherheit und Kreativität. Bonzie Colson kam trotz seiner überschaubaren Größe von 1,98 Meter immer wieder in Korbnähe zum Abschluss, Josh Nebo zeigte seine Athletik mit mehreren kraftvollen Dunks, und große Gegenwehr von Albas Defense war nicht zu erkennen.

Offensiv sah es aus Berliner Sicht allerdings auch nicht besser aus. Die einzige funktionierende Strategie war es, Weltmeister Thiemann unter dem Korb ins Eins-gegen-eins zu schicken. Gegen ein so vielseitiges Team wie Maccabi reicht das jedoch nicht. So wurde es für Alba und die Berliner Fans ein langer und frustrierender Abend, während die Anhänger der Gäste begeisterte „Maccabi, Maccabi“-Rufe anstimmten.

Nach sieben Minuten führten die Israelis bereits zweistellig, Mitte des zweiten Viertels mit 20 Punkten. Irgendwann ging es für Alba nur noch um Schadensbegrenzung, doch selbst dieser Versuch scheiterte.

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