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Die Zeremonie für Rob Zepp ließ bei vielen Fans Erinnerungen wach werden.

© Imago/Nordphoto

Rob Zepp und die Eisbären Berlin: Erst Gänsehaut, dann Tabellenführung

Die Eisbären gewinnen 4:2 gegen Düsseldorf, doch das ist am Dienstagabend beinahe nebensächlich. Der Höhepunkt des Tages findet schon vor dem Spiel statt.

Kurz vor dem Ende des ersten Drittels kam Unruhe auf im Eisbären-Block in der Hartmut-Nickel-Kurve. Der Grund dafür war Rob Zepp, ohnehin schon der Hauptdarsteller beim ersten Heimspiel der Berliner im Jahr 2024 gegen die Düsseldorfer EG am Dienstagabend. Zepp hatte sich unter die Fans gemischt, wo er ein Megafon in die Hand gedrückt bekam und prompt „Dynamo“-Rufe anstimmte. Natürlich funktionierte das prächtig, so wie an diesem Abend so ziemlich alles rund-lief für Zepp, die Eisbären und ihre Anhänger.

14.200 Zuschauer hatten die Mercedes-Benz-Arena komplett gefüllt, um an einem historischen Abend dabei zu sein. Rob Zepp, Erfolgstorwart der Eisbären zwischen 2007 und 2014 und insgesamt fünfmal Meister mit den Berlinern, wurde sozusagen für sein Lebenswerk geehrt. Im Eishockey bedeutet das: Das Trikot des Protagonisten wird unter die Hallendecke verfrachtet und die Nummer nie mehr vergeben, im Falle von Zepp die 72. Er ist nun der sechste Spieler der Eisbären, dessen Trikot bei jedem Heimspiel unter dem Dach zu sehen ist.

„Es ist eine riesige Ehre für mich“, sagte Zepp selbst und fügte hinzu: „Ich erinnere mich immer wieder gerne an meine Jahre in Berlin. Diese Zeit werde ich nie vergessen. Berlin war unsere zweite Heimat.“ Während der Zeremonie vor dem ersten Bully kamen alte Weggefährten zu Wort, am Videowürfel liefen Highlights aus der Zepp-Ära und die Fans würdigten den ehemaligen Meister-Goalie mit einer eigenen Choreo. „Fünf Meisterschaften in sieben Jahren als Torwart werden schwer wieder zu erreichen sein“, meinte Verteidiger Jonas Müller nach dem Spiel.

72
Trikotnummer von Rob Zepp, die bei den Eisbären nie mehr vergeben wird

Tatsächlich wurde am Dienstag auch noch ein Eishockeyspiel geboten. Die Eisbären setzten sich mit 4:2 (2:1, 0:0, 2:1) gegen die Düsseldorfer EG durch und eroberten damit auch noch die Tabellenführung in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) zurück, weil zeitgleich die Fischtown Pinguins Bremerhaven 2:4 in Nürnberg verloren.

Eric Mik, zweimal Patrice Cormier und mit dem schönsten Tor des Tages Ty Ronning trafen für die Berliner, die am Sonntag an der Nordseeküste zum direkten Duell der beiden Topteams in der Liga reisen.

Davor treffen die Eisbären schon am Donnerstag im nächsten Heimspiel auf die Schwenninger Wild Wings. Ganz so euphorisch wird es dann vermutlich nicht werden, wobei – wenn die Eisbären erneut einen Sieg einfahren, dürfte das auch ganz im Sinne von Rob Zepp sein.

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