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Nenad Bjelica arbeitete bis Oktober bei Trabzonspor in der türkischen Süper Lig.

© IMAGO/Seskim Photo

Update

„Ich bin ein Soldat des Vereins“: Nenad Bjelica wird neuer Trainer des 1. FC Union Berlin

Das Interimsduo Grote/Eta hat am Samstag die Negativserie des 1. FC Union beendet. Doch dann kam Tempo in die Trainersuche. Bjelica geht die schwierige Aufgabe selbstbewusst an.

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Nenad Bjelica zählt Medientermine nicht unbedingt zu seinen Lieblingsaufgaben. „Mir ist es lieber, wir sprechen auf dem Platz“, sagt der 52 alte Kroate. Anzumerken ist ihm das bei der Vorstellung als neuer Trainer des 1. FC Union Berlin am Sonntagnachmittag aber nicht.

Bjelica – schwarzes Sakko, weißes Hemd, ernster Blick – wirkt bei seinem ersten Auftritt in der neuen sportlichen Heimat entschlossen und klar. „Ich bin ein Soldat des Vereins“, sagt er martialisch. Es sei natürlich keine leichte Herausforderung, auf einen derart erfolgreichen Trainer wie Urs Fischer zu folgen, „aber ich bin voll überzeugt von meiner Arbeit und denke, dass ich gut zu diesem Verein passe“.

Das sehen auch die Verantwortlichen so. „Wir haben mehrere Gespräche geführt und uns am Ende mit voller Überzeugung für Nenad Bjelica entschieden. Er hat eine klare Vorstellung davon, wie er unsere Mannschaft führen möchte und welche Art Fußball sie spielen soll; ihm vertrauen wir die Aufgabe an, sie wieder zum Erfolg zu führen“, sagte Unions Präsident Dirk Zingler.

Am Samstag hatte Union durch ein 1:1 gegen den FC Augsburg die Negativserie von neun Bundesliganiederlagen in Folge beendet und sich auf Platz 17 verbessert. „Ich gehe jetzt erst mal davon aus, dass wir das Spiel gegen Braga auch begleiten“, hatte Interimstrainer Marco Grote, der gemeinsam mit seiner Assistentin Marie-Louise Eta nach der Trennung von Fischer zu den Profis aufgerückt war, nach dem Spiel gesagt.

Raúl Gonzalez Blanco arbeitet seit vier Jahren bei Real Madrids zweiter Mannschaft.
Raúl Gonzalez Blanco arbeitet seit vier Jahren bei Real Madrids zweiter Mannschaft.

© IMAGO/AFLOSPORT

Doch schon wenige Stunden nach dem Spiel deutete sich an, dass die Trainersuche doch schneller als gedacht beendet sein könnte. Nachdem zuerst die „Bild“ über ein Interesse Unions an Raúl berichtet hatte, sprach der „Kicker“ in der Nacht zu Sonntag von einer Einigung mit dem früheren spanischen Weltstar, der seit 2019 für die zweite Mannschaft von Real Madrid verantwortlich ist.

Dieses Gerücht hielt sich allerdings nicht lange. Manager Oliver Ruhnert ließ durchblicken, dass sich der Verein nie in Gesprächen mit Raúl befunden hätte. Am Sonntagmorgen brachte der italienische Sky-Journalist und selbsternannte Transferexperte Gianluca Di Marzio dann den Namen Bjelica ins Spiel.

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Der 52 Jahre alte Kroate war bis vor einem Monat bei Trabzonspor in der Türkei tätig und zuletzt vereinslos. Zuvor arbeitete er unter anderem bei Austria Wien, Dinamo Zagreb und La Spezia. Besonders in seiner kroatischen Heimat war er mit zwei Meistertiteln, einer Teilnahme an der Champions League sowie einem Pokalsieg sehr erfolgreich.

Bjelica spielte einst für den 1. FC Kaiserslautern

Als Spieler kennt er den deutschen Fußball bereits. Von 2001 bis 2004 stand der damalige Mittelfeldspieler beim 1. FC Kaiserslautern unter Vertrag. Er hat einen Wohnsitz im österreichischen Klagenfurt und spricht fließend Deutsch, worauf Union schon immer großen Wert legt.

„Ich habe in der Vergangenheit schon mehrere Gespräche mit deutschen Vereinen geführt, jetzt hat es geklappt“, sagte Bjelica. „Die Bundesliga ist eine der besten Ligen der Welt, das ist natürlich reizvoll.“ Der Kroate bringt mit Danijel Jumic einen Co-Trainer mit, Eta bleibt bis zur Rückkehr des pausierenden Sebastian Bönig im Assistentenstab der Profis, während Grote zur U 19 zurückkehrt.

Bjelica ist keine schillernde Lösung. Im Gegensatz zu Raúl hat der Kroate aber viel Erfahrung im Profibereich und diese könnte in der aktuellen Situation des 1. FC Union entscheidend sein. Zwar haben die Berliner am Samstag endlich mal wieder einen Punkt geholt, in der Bundesliga sind sie als Tabellenvorletzter aber weiter abstiegsgefährdet. „Das ist überhaupt kein Problem für mich. Ich bin voll überzeugt, dass wir bald nichts mit dem Abstieg zu tun haben werden“, sagte Bjelica. Ab Mittwoch kann er dann die Leistungen auf dem Platz sprechen lassen.

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