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Thomas Tuchel hatte diese Niederlage nicht kommen sehen.

© Imago/Fussball-News Saarland

Pokal-Aus des FC Bayern: Dünner Kader, dicke Überraschung

Nach dem 1:2 in Saarbrücken muss Thomas Tuchel vor dem Spiel bei Borussia Dortmund schnell Antworten finden. Seine Fragen stehen schon länger im Raum.

Ein Kommentar von Jörg Leopold

Vor jeder Auslosung im Pokal haben die Kleinen einen stets wiederkehrenden Traum: Sie wollen einmal gegen die großen Bayern spielen dürfen und sie dann vielleicht sogar noch besiegen. Wunsch eins geht zuweilen Erfüllung, der zweite Teil erweist sich hingegen oft genug als reine Utopie.

Am Mittwochabend in Saarbrücken erlebten die Fans des heimischen Drittligisten eine Sternstunde, von der sie in 30 Jahren im Saarland immer noch schwärmen werden – vielleicht mit einem ähnlichen Spruchband wie dem vom 6:1 aus der Bundesliga-Saison 1976/77, das am Mittwoch anfangs im Ludwigspark für Schmunzeln sorgte und sich später als Prophezeihung entpuppte.

Letztmals hatte ein Bayern-Aus vor 23 Jahren ähnliche Dimensionen. Damals verloren die Münchner beim Viertligisten Magdeburg. Das zeigt, wie schwierig das mit den großen Träumen der kleinen Klubs im Pokal oft ist.

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Natürlich wird nun wieder Unruhe einkehren beim Rekordpokalsieger. Und das ausgerechnet vor dem Spitzenspiel bei Borussia Dortmund am Samstag. Doch selbst die größten Kritiker dürften sich schwertun, den Bayern wegen des Ausscheidens in Saarbrücken gleich eine Krise anzudichten.

Für das Team war es nach dem 0:3 im Supercup vor fast einem Vierteljahr gegen Leipzig die erste Niederlage überhaupt. Die Mannschaft hat sich unter Thomas Tuchel eingespielt, auch wenn das jüngste 8:0 gegen Darmstadt vielleicht ein wenig geblendet hat.

Das große Thema Kadertiefe dürfte aber in München weiterhin diskutiert werden. In Saarbrücken rotierte Tuchel, wenn auch eher gemäßigt. Den leicht angeschlagenen Harry Kane beispielsweise ließ er über die gesamten 90 Minuten draußen. Die Strategie ging am Ende nicht auf und dürfte Tuchels Forderungen nach mehr personellen Möglichkeiten weiteren Schub verleihen.

Beim 1. FC Saarbrücken dagegen wurde am Mittwoch gefeiert, ehe am Wochenende der Abstiegskampf in der Dritten Liga weitergeht. Doch ein weiterer Pokal-Höhepunkt wartet noch auf den Klub, am Sonntag wird bei Auslosung der Achtelfinals wieder Wünsch-Dir-Was gespielt. Größer als die Bayern geht es für den Außenseiter zwar nicht mehr, ein bisschen Träumen ist dennoch wieder erlaubt. 

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