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Fabian Reese machte am Mittwoch teuflisch gute Dribblings und hohe Luftsprünge.

© IMAGO/Jan Huebner

Hertha BSC besiegt Mainz im Pokal: Eine Attraktion namens Reese

Hertha BSC steht in der dritten Runde des DFB-Pokals. Beim 3:0 gegen den kriselnden Erstligisten Mainz 05 trumpft besonders Fabian Reese schwer auf.

Ob es am schwachen Gegner aus Mainz lag oder an der eigenen Spielstärke? Schwer zu sagen. Den Fans von Hertha BSC war es egal. Sie freuten sich am Mittwoch ausgelassen über einen überzeugenden 3:0 (1:0)-Sieg ihrer Mannschaft in der zweiten Runden des DFB-Pokals gegen den FSV Mainz 05.

Unmittelbar vor dem Anpfiff hatte ein Dutzend Herren akribisch die kleinsten Unebenheiten des Rasens mit den Füßen platt getreten. Erst am Wochenende hatte Hertha im Olympiastadion Paderborn empfangen – und 3:1 besiegt. Dass ebenjene Paderborner am Mittwoch den Erstligisten SC Freiburg aus dem Pokal kegelten, diente vermutlich als kleiner Motivationsschub. Hinzu kamen Tausende Fans in der Ostkurve, die ein wunderbares „Nur nach Hause“ trällerten.

Das alles schien zu wirken. In der ersten Hälfte war der Zweitligist aus dem Westen Berlins die bessere Mannschaft. Herthas Trainer Pal Dardai hatte im Vergleich zum Spiel gegen Paderborn drei personelle Veränderungen vorgenommen. Marc Kempf, Pascal Klemens und Florian Niederlechner begannen anstelle von Michal Karbownik, Andreas Bouchalakis und Smail Prevljak.

Die Attraktion der ersten Hälfte war allerdings Fabian Reese. Der Linksaußen setzte immer wieder zu energischen Dribblings an und beendete diese nicht selten mit gefühlvollen und exakt getimten Hereingaben. In der zehnten Minute verpasste Marten Winkler seinen Pass nur ganz knapp, sechs Minuten danach scheiterte erneut Winkler nach einer Reese-Flanke am glänzend reagierenden Mainzer Torhüter Robin Zentner.

12
Tore erzielte Haris Tabakovic bislang in dieser Saison in 12 Pflichtspielen für Hertha BSC.

Bo Svensson, der Trainer des Erstligisten, vergrub seine Hände immer tiefer in seinem schwarzen Parka und schüttelte mit dem Kopf. Der FSV Mainz befindet sich seit Wochen in einer veritablen Krise. Die Rheinhessen sind Tabellenletzter, hinzu kommen Querelen um den Profi Anwar El Ghazi. Der 28-Jährige war zuletzt durch einen umstrittenen Pro-Palästina-Post in die Kritik geraten und will sich nicht so recht davon distanzieren.

Am Mittwoch trat die Mannschaft von Svensson einmal mehr gehemmt auf. Dennoch wäre sie fast in Führung gegangen. Nach einer knappen halben Stunde traf der Mainzer Leandro Barreiro aus acht Metern die Latte. Ein Tor für die Gäste hätte den Spielverlauf auf den Kopf gestellt. Da war es schon stimmiger, dass der mit Abstand besten Mann auf dem Platz, Reese, unmittelbar vor dem Halbzeitpfiff Hertha per Elfmeter mit 1:0 in Führung brachte. Dem vorausgegangen war ein unnötiges Foul von Maxim Leitsch an dem bis dahin blassen Niederlechner.

Für die taumelnden Mainzer war der Treffer zu dem Zeitpunkt ein heftiger Schlag. Man merkte es daran, wie das Team aus der Pause kam: völlig von der Rolle. Es waren keine fünf Minuten nach Wiederanpfiff gespielt, da prallte ein harmloser Ball dem Offensivspieler Brajan Gruda an den Arm. Den fälligen Elfmeter verwandelte Herthas Torjäger Haris Tabakovic sicher zum 2:0. Tabakovic war es auch, der eine Flanke von Jonjoe Kenny gekonnt zum 3:0 einköpfte, dem Endstand, der auch in der Höhe verdient war.

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