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Heidenheims Tim Kleindienst (re.) hatte den Siegtreffer gegen Borussia Dortmund auf dem Fuß und vergab.

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„Kleiner Schritt nach vorn“: Borussia Dortmund hadert nach 0:0-Remis in Heidenheim

Viel Ballbesitz, aber wenig Ertrag: Borussia Dortmund hat seine Siegesserie nicht fortsetzen können. Die BVB-Verantwortlichen bewerten das Ergebnis unterschiedlich.

Von Maximilian Wendl, dpa

Obwohl Borussia Dortmund den vierten Sieg nacheinander verpasst hat, wertet Sportdirektor Sebastian Kehl das 0:0 bei Bundesliga-Aufsteiger 1. FC Heidenheim „als kleinen Schritt nach vorn“. Zwar habe der Vizemeister zu wenig Durchschlagskraft entwickelt, sich aber im Verlauf der Partie gesteigert, fand Kehl.

Härter ging BVB-Trainer Edin Terzic mit seiner Mannschaft ins Gericht. „Für das, was wir uns vorgenommen haben, ist das zu wenig. Wir hätten mit einem Sieg den nächsten Schritt machen können und das ist uns nicht gelungen. Es war eher ein Schritt zur Seite“, sagte der 41-Jährige. Durch das Remis verpasste der BVB den vorübergehenden Sprung auf den dritten Tabellenplatz der Fußball-Bundesliga. Schon im Hinspiel musste sich Dortmund mit einem 2:2 begnügen, damals hatte Dortmund trotz einer 2:0-Pausenführung wichtige Zähler im Kampf um die anvisierten Champions-League-Plätze liegengelassen.

„Den Punkt nehmen wir gern mit“, sagte Heidenheims Trainer Frank Schmidt im Streamingdienst Dazn. Er lobte den Auftritt und die Einstellung seiner Mannschaft, die sich den Punkt „nicht ermauert“ und selbst Torchancen erarbeitet hat.

Ohne Winter-Neuzugang Jadon Sancho, der wegen muskulärer Probleme aussetzen musste, und die erkrankt fehlenden Marco Reus, Julian Brandt und Gregor Kobel tat sich die Borussia schwer. Über weite Strecken fehlte gegen die zum siebten Mal in Folge nicht bezwungenen Heidenheimer die Durchschlagskraft. Nur einmal erkannte der BVB in der mit 15.000 Zuschauern ausverkauften Voith-Arena eine Lücke, doch Donyell Malens Treffer fand wegen einer Abseitsstellung keine Anerkennung (26. Minute).

Wenn man neun Leute ersetzen muss, dann ist das natürlich ein Aderlass. Trotzdem ist das nicht der alleinige Grund dafür, dass wir hier unentschieden spielen.

Sebastian Kehl, Sportdirektor von Borussia Dortmund

Die zahlreichen Ausfälle hatten laut Kehl einen Einfluss auf den Ausgang der Partie. „Wenn man neun Leute ersetzen muss, dann ist das natürlich ein Aderlass“, sagte er. „Am Ende kann man das nicht kompensieren, das schafft keine Mannschaft. Trotzdem ist das nicht der alleinige Grund dafür, dass wir hier unentschieden spielen.“

FCH-Coach Frank Schmidt hatte im Vorfeld des zweiten Heidenheimer Freitagabend-Spiels der Bundesliga-Historie eine große Vorfreude bei sich und seiner Mannschaft verspürt. „Garniert mit Flutlicht auf dem Schlossberg ist das ein echtes Highlight. Aber wir wollen nicht zu große Augen machen“, hatte er gesagt und von seinem Team eine hohe Intensität und wenig Fehler in der Vorwärtsbewegung verlangt.

Seine Mannschaft kam der Forderung nach, startete mutig und trieb stattdessen Salih Özcan zu einem beinahe folgenschweren Fehlpass. Allerdings schoss Tim Kleindienst am leeren Tor vorbei (14.). „So eine Chance auszulassen, ist für einen Stürmer extrem hart“, sagte Kleindienst.

Heidenheim lauerte stets auf Chancen

Von den Gästen kam gegen kompakt verteidigende und immer wieder lauernde Heidenheimer lange Zeit wenig. Ohne kreative Einfälle und fehlerbehaftet präsentierten sie sich. Erst nach 26 Minuten wurde es zum ersten Mal gefährlich durch Malen.

Dennoch: Nun wurden die Offensivaktionen des BVB etwas zielstrebiger. Jamie Bynoe-Gittens, der einzige Wechsel im Vergleich zum 3:1-Erfolg gegen den VfL Bochum, prüfte aus der Distanz Kevin Müller. Auch Nationalstürmer Niclas Füllkrug, der mit Youssoufa Moukoko erneut eine Doppelspitze bildete, fand keinen Weg am FCH-Schlussmann vorbei.

Malen und Bynoe-Gittens blieben auch nach dem Seitenwechsel die auffälligsten Borussen. Mit dem ersten Abschluss holte Malen eine Ecke raus. Anschließend versuchte es der Sancho-Vertreter mit einem Fallrückzieher, aber Müller war wieder zur Stelle (57.).

Terzic reagierte und wechselte dreifach. Besser anzuschauen war die Partie aber auch danach nicht, weil sich der Bundesliga-Neuling Heidenheim im Rahmen seiner Möglichkeiten und dank einer großen Einsatzbereitschaft den Punkt verdiente und selbst immer wieder Nadelstiche setzte. In der Schlussphase erwies sich Keeper Müller bei einem Schuss von Füllkrug (86.) als sicherer Rückhalt.

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