zum Hauptinhalt
Tina Mäueler, Bereichsleiterin Wohnen im Oberlinhaus, mit Gedenkstelen an der Oberlin-Kirche in Potsdam-Babelsberg.

© Manfred Thomas/PNN

Zweieinhalb Jahre nach Tat im Potsdamer Oberlinhaus: Expertenkommission legt Bericht zum Gewaltschutz vor

Eine Mitarbeiterin tötete im Jahr 2021 vier Bewohner einer Wohngruppe des Oberlinhauses. Nun veröffentlicht eine Expertenkommission einen ersten Zwischenbericht.

Gut zweieinhalb Jahre nach dem gewaltsamen Tod von vier Patienten im Potsdamer Oberlinhaus legt die eingesetzte Expertenkommission einen ersten Zwischenbericht vor. Dabei geht es am Freitag um „Anforderungen an eine bedarfsgerechte Eingliederungshilfe für Menschen mit hohem Unterstützungsbedarf“, wie das Oberlinhaus am Mittwoch ankündigte. Am 28. April 2021 waren in der evangelischen Einrichtung vier Menschen mit schweren Mehrfachbehinderungen von einer Pflegekraft getötet worden.

Die Pflegerin war Ende 2021 wegen Mordes verurteilt und wegen einer schweren Persönlichkeitsstörung in die Psychiatrie eingewiesen worden. Die Expertenkommission wolle nun mit ihrem Thesenpapier einen partizipativen Diskursprozess anschieben und die Aufarbeitung der damaligen Geschehnisse voranbringen.

Die schreckliche Tat habe die Rahmenbedingungen in der Teilhabe von Menschen mit schweren und mehrfachen Behinderungen in den Fokus gerückt, hieß es. In der Folge sei unter anderem die Gewaltschutzkonzeption des Hauses umfassend weiterentwickelt worden. Zugleich sei deutlich geworden, dass die Sicherstellung von Teilhabe gerade für Menschen mit sehr hohem Assistenzbedarf an mannigfaltige Grenzen stoße. Die Expertenkommission soll daher Orientierungen für das Oberlinhaus geben und Impulse bei der Umsetzung der Behindertenrechtskonvention und dem Bundesteilhabegesetz setzen. (epd)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false