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A Swedish-German air-launched cruise missile, manufactured by Taurus Systems and used by Germany, Spain, and South Korea.

© IMAGO/ABACAPRESS

Verfahren gegen Unbekannt: Bundesanwaltschaft ermittelt wegen Taurus-Abhörfall

Es besteht der Verdacht auf „geheimdienstliche Tätigkeit“, heißt es aus Karlsruhe. Die Bundesanwaltschaft hat die Ermittlungen aufgenommen. Zu den Spekulationen wollen sie sich offiziell nicht äußern.

Wegen eines abgehörten Gesprächs deutscher Offiziere zum Marschflugkörper Taurus ermittelt nun die Bundesanwaltschaft. Das sagte eine Sprecherin der obersten deutschen Anklagebehörde am Mittwoch in Karlsruhe. Es bestehe der Verdacht auf „geheimdienstliche Tätigkeit“, sagte sie.

Das Verfahren werde gegen Unbekannt geführt. Zu Spekulationen, wer dahinterstecken könnte, äußere man sich nicht. Nach Informationen des „Spiegel“ würde davon ausgegangen werden, dass russische Geheimdienste hinter der Abhöraktion gegen die deutschen Offiziere stecken würden.

In dem Gespräch von vier hohen Offizieren, darunter Luftwaffen-Chef Ingo Gerhartz, geht es um Einsatzszenarien für den Taurus, falls dieser doch an die Ukraine geliefert wird. Dabei wird auch über die mögliche Zerstörung der von Russland gebauten Brücke zur völkerrechtswidrig annektierten ukrainischen Halbinsel Krim diskutiert. Russland hatte die mitgeschnittene Schaltkonferenz am 5. März veröffentlicht.

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Das Verteidigungsministerium machte nach ersten Ermittlungen die Unachtsamkeit eines Bundeswehr-Generals dafür verantwortlich, dass das Gespräch abgehört werden konnte - dieser hatte sich demnach von einem Hotel in Singapur über eine nicht sichere Leitung in das Gespräch eingewählt.

Kanzler Olaf Scholz (SPD) hat eine Lieferung der Marschflugkörper zum jetzigen Zeitpunkt ausgeschlossen und sein Nein damit begründet, dass Deutschland dann in den Krieg hineingezogen werden könnte.

Minister Boris Pistorius (SPD) sprach wenige Tage nach der Veröffentlichung des Mitschnitts von einem „individuellen Anwendungsfehler“, der zu einem „Zufallstreffer“ bei einer breit angelegten Abhöraktion während der Luftfahrtmesse Singapore Airshow geführt habe. „Für russische Geheimdienste nachvollziehbar ein gefundenes Fressen so eine Veranstaltung in diesem Umfeld“, sagte Pistorius. (dpa)

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