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Die US-Militärbasis im jordanischen Rukban.

© REUTERS/PLANET LABS PBC

Nach Angriff auf US-Soldaten in Jordanien: Russland und China mahnen Zurückhaltung an

Kreml-Sprecher Peskow nennt „das allgemeine Spannungsniveau sehr besorgniserregend“. Chinas Außenamtssprecher Wang warnt vor einer Eskalation.

Russland und China haben nach der Ankündigung der USA, für einen tödlichen Angriff von mutmaßlich pro-iranischen Gruppen auf US-Soldaten in Jordanien Vergeltung zu üben, vor einer weiteren Gewalteskalation in der Region gewarnt. „Unserer Ansicht nach ist das allgemeine Spannungsniveau sehr besorgniserregend“, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Dienstag in Moskau. Es seien jetzt „Schritte zur Deeskalation“ nötig, um zu verhindern, „dass sich andere Konflikte, insbesondere im Nahen Osten, ausweiten“.

China warnte vor einem „Teufelskreis der Vergeltung“. Es sei zu hoffen, „dass alle betroffenen Parteien ruhig und zurückhaltend bleiben“, sagte der chinesische Außenamtssprecher Wang Wenbin in Peking.

Bei dem Beschuss eines Militärstützpunkts im Nordosten Jordaniens nahe der Grenze zu Syrien waren laut dem US-Zentralkommando für den Nahen Osten (Centcom) in der Nacht zum Sonntag drei US-Soldaten getötet und Dutzende verletzt worden. US-Präsident Joe Biden machte umgehend pro-iranische Gruppen verantwortlich und kündigte Vergeltung an. Das Weiße Haus betonte aber, Washington wolle keinen Krieg mit dem Iran.

Chinas Außenamtssprecher: Lage im Nahen Osten „komplex und sensibel“

Peking habe die Berichte über die Opfer des Angriffs auf den US-Stützpunkt „zur Kenntnis“ genommen, sagte Chinas Außenamtssprecher Wang. „Wir haben auch zur Kenntnis genommen, dass der Iran erklärt hat, er habe nichts mit dem Angriff zu tun.“ Die Lage im Nahen Osten sei „sehr komplex und sensibel“, sagte Wang. Eine weitere Eskalation der regionalen Spannungen müsse verhindert werden.

Der Iran hatte jegliche Verbindung zu dem Angriff dementiert. Die bewaffneten Gruppen in der Region erhielten keine Anweisungen aus dem Iran, zitierte die staatliche Nachrichtenagentur Irna Außenamtssprecher Nasser Kanaani.

Nach Angaben des Pentagon wurden Soldaten der US-Armee und ihrer Verbündeten im Irak und in Syrien seit dem Überfall der radikalislamischen Hamas auf Israel am 7. Oktober bereits mehr als 150-mal angegriffen. Zu vielen Attacken bekannte sich der Islamische Widerstand im Irak, ein loses Bündnis aus bewaffneten Gruppen mit Verbindungen zum Iran. (AFP)

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