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Die Beatles:  Paul McCartney (l-r), John Lennon, Ringo Starr und George Harrison auf einer undatierten Aufnahme.

© dpa/epa/Lapresse

„Now and Then“: Letzter Song der Beatles erscheint 53 Jahre nach der Trennung

In den 70er Jahren hatte John Lennon „Now and Then“ aufgenommen. Doch erst jetzt wurde der finale Beatles-Song fertiggestellt – dank KI. Für die noch lebenden Mitstreiter war das „sehr emotional“.

| Update:

53 Jahre nach der Trennung der Beatles wird am Donnerstag ein „neuer“ Song der legendären britischen Band veröffentlicht.

Der noch von John Lennon stammende Song „Now and Then“ war unter Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) bearbeitet und ergänzt worden, wie die beiden letzten lebenden früheren Bandmitglieder Paul McCartney und Ringo Starr vor einer Woche mitgeteilt hatten. Beide zeigten sich sehr „bewegt“.

„Dass ich im Jahr 2023 immer noch an Beatles-Musik arbeite, wow“, kommentierte Paul McCartney die Songproduktion. Die Beatles waren eine der erfolgreichsten Bands der Musikgeschichte. Im April 1970 hatten sie ihre Trennung bekannt gegeben.

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Stimme von John Lennon KI-generiert

John Lennons Leadgesang stammt von einer Aufnahme aus dem Jahr 1979. Einer der Songs, die Lennon in seiner Wohnung im Dakota Building in New York City aufnahm, war „Now And Then“. Am 8. Dezember 1980 wurde Lennon beim Verlassen des Gebäudes erschossen. Erst 1994 gab seine Witwe Yoko Ono die Kassette mit mehreren Songs Paul McCartney. 

Es war, als wäre John da gewesen.

Ringo Starr

Gemeinsam mit den beiden anderen Beatles George Harrison und Ringo Starr machte der sich daran, die unvollendeten Lieder fertigzustellen. Als Gitarrist George Harrison 2001 starb, schien das Projekt endgültig vom Tisch zu sein. „Das war ein ziemlicher Dämpfer“, sagt Sänger und Bassist McCartney. „Wir mussten fast 25 Jahre warten, bis der richtige Moment kam, um uns „Now and Then“ erneut vorzunehmen.“

Ermöglicht wurde das durch Peter Jackson. Der Regisseur der „Herr der Ringe“- und der „Hobbit“-Trilogie hatte 2021 die Beatles-Doku-Serie „Get Back“ produziert und dafür mit seinem Team eine revolutionäre Software mit Künstlicher Intelligenz entwickelt. Damit ließen sich einzelne Instrumente und Stimmen isolieren. Endlich konnte Lennons Stimme von der „Now And Then“-Aufnahme vom Klavier getrennt werden.

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„Da war sie, Johns Stimme, kristallklar“, sagte McCartney (81). „Es ist ziemlich emotional, und wir spielen alle mit. Es ist eine echte Beatles-Aufnahme“, so der Musiker.

Gemeinsam mit Schlagzeuger Starr (83) hatte Sänger und Bassist McCartney die Arbeiten an dem Song im vergangenen Jahr beendet. „Wir waren nie so nah dran, ihn im Raum zu haben, daher war es für uns alle sehr emotional“, sagte Starr. „Es war, als wäre John da gewesen.“

Es ist das letzte Lied, das mein Vater, Paul, George und Ringo zusammen machen durften.

Sean Ono Lennon, Sohn von John Lennon

Der 2001 verstorbene Harrison hatte in den 1990ern bereits E- und akustische Gitarre eingespielt. „Now And Then“ ist ein melancholischer, leicht nostalgischer Mid-Tempo-Song. Stimmliche Harmonien im Refrain, markante Gitarren und Streicher sorgen für den unverkennbaren Beatles-Sound.

Der Sohn von Lennon und Ono, Sean Ono Lennon, betonte: „Es war äußerst berührend, sie nach all diesen Jahren, in denen mein Vater bereits weg ist, zusammenarbeiten zu hören. Es ist das letzte Lied, das mein Vater, Paul, George und Ringo zusammen machen durften.“ Er fühle sich wie in einer Zeitkapsel.

Begleitet wird die Veröffentlichung von einer zwölfminütigen Dokumentation mit Kommentaren von Ringo Starr und Paul McCartney, am 3. November folgt ein Musikvideo.

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Am 10. November sollen dann die berühmten Kompilationsplatten „Rotes Album“ und „Blaues Album“ mit 21 hinzugefügten Titeln neu erscheinen.

Für die Orchestrierung zeichnete Giles Martin, Sohn des legendären Beatles-Produzenten George Martin, verantwortlich. „Giles hat ein Arrangement entwickelt, wie es sein Vater früher gemacht hätte“, sagt McCartney.

26 Jahre nach den letzten neuen Beatles-Songs dürfte „Now And Then“ für viele Beatles-Fans eine emotionale Angelegenheit sein - und das ist es auch für die beiden überlebenden Beatles.

Zweifel daran, dass John Lennon das Projekt gutgeheißen hätte, hat Paul McCartney nicht. „Stellen wir uns vor, ich könnte John fragen: „Hey, John, würdest du wollen, dass wir dein letztes Lied fertigstellen?“ Ich bin überzeugt, die Antwort wäre „Ja“ gewesen, er hätte das geliebt.

So sieht es auch Sean Lennon, der sich über die wahrscheinlich letzte Beatles-Single freut. „Mein Vater hätte das geliebt, weil er immer an neuer Aufnahme-Technologie interessiert war“, sagt er. „Ich finde, es ist wirklich wunderschön.“ (AFP, dpa)

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