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Alexis Tsipras ist zurückgetreten.

© Reuters/Alkis Konstantinidis

Über ein Jahrzehnt geprägt: Der griechische Linkspolitiker Tsipras gibt den Parteivorsitz ab

Er steuerte Griechenland durch die Finanzkrise und war mehr als ein Jahrzehnt das prägende Gesicht seiner Partei. Nach der herben Wahlniederlage tritt Alexis Tsipras nun aber zurück.

Nach der schweren Wahlniederlage der linken Partei Syriza bei den griechischen Parlamentswahlen am vergangenen Sonntag hat Parteichef Alexis Tsipras seinen Rückzug vom Vorsitz angekündigt. Er werde bei den anstehenden Vorstandswahlen nicht mehr kandidieren, sagte Tsipras am Donnerstag auf einer Pressekonferenz in Athen.

Tsipras hatte bereits bei der Parlamentswahl im Mai eine schwere Niederlage verzeichnet: Syriza, mit der er Griechenland von 2015 bis 2019 als Ministerpräsident durch die schwere Finanzkrise führte, brach um mehr als 11,5 Prozentpunkte auf 20 Prozent der Stimmen ein. Bei der zweiten Wahl am vergangenen Sonntag rutschte die Syriza weiter auf 17,8 Prozent ab. Es war die fünfte Wahl in Folge, die Tsipras verlor.

Tsipras kündigte an, dass er als Politiker dabei bleibe. „So paradox es scheint: Das schlechte Wahlergebnis kann für Syriza auch ein Neuanfang sein“, sagte er. Die Partei war seit dem Jahre 2012 stark auf ihn zugeschnitten, ein ernsthafter Nachfolger wurde nie aufgebaut.

Zwar gibt es bekannte und beliebte Politiker in den Reihen der Führungsspitze, aber keiner hat sich bisher in Position gebracht. So könnte es sein, dass viele Parteimitglieder an den bisherigen Chef Tsipras appellieren, doch noch als Spitzenkraft weiterzumachen. (dpa)

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