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Die beiden jungen Pandas Pit und Paule im Zoo Berlin spielen ausgelassen miteinander in ihrem Gehege. +++ dpa-Bildfunk +++

© picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild/Paul Zinken

Good News aus aller Welt: Vier Nachrichten, die uns diese Woche glücklich gemacht haben

Neuseeland verbietet schädliche Chemikalien in Kosmetika, Tomatensaft kann Salmonellen abtöten, Großbritannien verbraucht weniger fossile Energie, immer mehr Pandas in freier Wildbahn.

Neuseeland: Verbot von schädlichen Chemikalien

Neuseeland hat als eines der ersten Länder weltweit angekündigt, schädliche PFAS-Chemikalien in Kosmetika zu untersagen. Die besonders langlebigen per- und polyfluorierten Alkylsubstanzen sollen bis 2027 verboten werden, teilte Neuseelands Umweltschutzbehörde am Mittwoch mit.

PFAS-Chemikalien werden wegen ihrer Langlebigkeit auch als Ewigkeits-Chemikalien bezeichnet. Sie kommen zum Beispiel in Nagellack, Rasierschaum, Wimperntusche und Foundation vor und machen die Produkte besonders haltbar und streichfähiger.

Aufgrund ihrer Stabilität, können PFAS-Stoffe jedoch nur schwer abgebaut werden – sowohl in der Umwelt, als auch im menschlichen Körper, wo sie möglicherweise in Verbindung mit Krebs und Unfruchtbarkeit stehen. „Unsere Sorge ist, dass sie sich nicht abbauen, weder im Körper, noch in der Umwelt“, begründete Shaun Presow von der neuseeländischen Umweltbehörde die Entscheidung gegenüber der Nachrichtenagentur AFP. 

2026
wird frühestens mit einer Umsetzung des Verbots in der EU gerechnet. Wirtschaftsverbände wehren sich dagegen. 

Auch in der Europäischen Union wird ein Verbot von PFAS-Chemikalien diskutiert. Neben Deutschland, setzen sich auch Dänemark, Norwegen, Schweden und die Niederlande für einen Bann der langlebigen Stoffe ein und fordern eine EU-weite Regelung für effiziente Kontrollen.

Ein entsprechender Vorschlag ging im Januar bei der EU-Chemikalienagentur ECHA ein. Nach Auswertung des Vorschlags, wird die ECHA ihre Ergebnisse an die EU-Kommission weitergeben, die dann den Mitgliedsstaaten konkrete Regelungen vorlegen wird. Mit einer Umsetzung des Verbots in der EU wird frühestens 2026 gerechnet. Wirtschaftsverbände wehren sich dagegen. (tsp, AFP)

USA: Tomatensaft ist gegen Salmonellen und Typhus wirksam

Tomaten sind in der Lage, Lebensmittelvergiftungen zu verhindern. Sie sind nämlich in der Lage, Salmonellen abzutöten, deren Auslöser. Forschenden von der New Yorker Cornell University gelang der Nachweis sogar für den Untertyp „Salmonelle enterica Typhi“, der Typhus auslöst.  

Dafür setzten sie den Typhus-Erreger, den sie zuvor im Labor gezüchtet hatten, frischem Tomatensaft aus. Binnen 24 Stunden war er abgetötet. Entscheidend dafür waren offenbar so genannte Peptide im Saft. Das sind kleine Proteine, die die Salmonellen daran hindern zu wachsen. Sie waren sogar in der Lage, einen Erregerstamm zu eliminieren, der gegen das wichtigsten Antibiotikum bereits resistent war, das üblicherweise zur Behandlung von Typhus eingesetzt wird, Ciprofloxacin.

Die gefährliche Krankheit konnte in der Vergangenheit gut mit Antibiotika behandelt werden, inzwischen ist dieser Erfolg jedoch gefähdet, weil immer mehr Erreger resistent gegen die Medikamente sind.

24
Stunden brauchte es lediglich bis der Typhus-Erreger, der zuvor im Labor gezüchtet worden war, mit frischem Tomatensaft abgetötet wurde.

Dieser Effekt konnte auch bei einem Stamm nichtthyphusartiger Salmonellen nachgewiesen werden, also bei Bakterien, die Lebensmittelvergiftungen hervorrufen. Lebensmittelvergiftungen durch Salmonellen machen vor allem im Sommer immer wieder Schlagzeilen, wenn sie sich bei hohen Temperaturen in ungekochten Lebensmitteln ausbreiten, zum Beispiel über rohes Ei.

Sie sind grundsätzlich nicht dramatisch, anders als Typhus, der sich in Krisengebieten mit schlechten Hygienebedingungen und Wassermangel zur Epidemie auswachsen kann. Für alte und gesundheitlich geschwächte Personen können aber auch sie tödlich werden.

Das Forschungsteam, das seine Ergebnisse in der Wissenschaftszeitschrift „Microbiology Spectrum“ veröffentlichte, schreibt, vor allem die Wirksamkeit des Tomantensafts gegen das Kolibakterium Escherichia Coli habe man nachweisen können. Es ist Teil der normalen Darmflora, einige seiner Stämme sind aber krankheitsauslösend und dabei die häufigsten Verursacher von Infektionskrankheiten beim Menschen.

Amela-Tomaten
Amela-Tomaten

© Promo

Man habe die Hoffnung, schreiben die Forschenden, mit diesem Ergebnis zu einer Verbesserung der öffentlichen Gesundheit beitragen zu können. Tomaten seien schließlich ein weitverbreitetes und erschwingliches Lebensmittel. Sie enthielten zudem, was länger schon bekannt ist, Antioxidantien, die gegen Zellschäden wirken und damit vorzeitiger Alterung und einigen Krankheiten vorbeugen. (Tsp)

Großbritannien: weniger Verbrauch fossiler Energie

Fossile Brennstoffe werden in Großbritannien mehr und mehr von erneuerbaren Energien verdrängt. Konkret ist Strommenge der britischen Gas- und Kohlekraftwerke einem Bericht der Tageszeitung „Guardian“ zufolge im vergangenen Jahr um 20 Prozent gesunken. Das ist der niedrigste Stand seit 1957 – damals trafen die Beatles John Lennon und Paul McCartney erstmals aufeinander.

Die Gaskraftwerke des Vereinigten Königreichs erzeugten 2023 demnach nur noch knapp ein Drittel des britischen Stroms, das letzte verbliebene Kohlekraftwerk der Insel lediglich ein Prozent der nationalen Strommenge. Ersatz kommt teilweise aus Frankreich oder Norwegen, beide Länder exportieren Strom nach Großbritannien.

42
Prozent des Energiebedarfs in Großbritannien wurde durch umweltfreundliche Stromträger gedeckt - ein neuer Rekord auf der Insel.

Zudem ist auch der allgemeine Energiebedarf in Großbritannien gesunken sowie mehr Strom aus erneuerbaren Energiequellen erzeugt worden: 42 Prozent des Energiebedarfs wurde demnach durch umweltfreundliche Stromträger gedeckt, auch das ein neuer Rekord auf der Insel.

Einer Analyse der Fachzeitschrift „Carbon Brief“ zufolge war 2023 das dritte Jahr in Folge, in dem erneuerbarer Strom – insbesondere aus Wind-, Wasser und Solarenergie – den Anteil der fossilen Brennstoffe am Stromverbrauch übertrafen. Britische Atomkraftwerke produzierten im zurückliegenden Jahr 13 Prozent des Stroms.

Das Verbrennen fossiler Energien wie Kohle, Öl oder Gas setzt große Mengen Treibhausgase frei und ist deshalb hauptverantwortlich für die globale Erderwärmung – mit erheblichen Folgen für das Weltklima. Anders als in Großbritannien steigen die energiebedingten Treibhausgas-Emissionen einer im vergangenen Sommer veröffentlichten Studie des Branchenverbands Energy Institute zufolge weltweit dagegen weiter an.

23.05.2022, Bremen: Windkraftanlagen stehen hinter Photovoltaikanlagen auf der Blocklanddeponie. Foto: Sina Schuldt/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
23.05.2022, Bremen: Windkraftanlagen stehen hinter Photovoltaikanlagen auf der Blocklanddeponie. Foto: Sina Schuldt/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

© dpa/Sina Schuldt

Nach Ansicht von Wissenschaftlern müssen die Emissionen bis 2030 um rund 43 Prozent gegenüber 2019 gesenkt werden, um die Ziele des Pariser Klimaabkommens zu erreichen. Dieses sieht vor, die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad zu begrenzen.

China: Immer mehr Pandas in freier Wildbahn

In China ist die Zahl der in freier Wildbahn lebenden Pandabären laut Regierungsangaben gestiegen. Mittlerweile gebe es geschätzt fast 1900 Exemplare, in den 1980er Jahren seien es rund 1100 gewesen, teilte die chinesische Forstbehörde am Donnerstag in Peking mit.

Dadurch fällt der Große Panda in der Kategorie der gefährdeten Arten auf die niedrigste von drei Stufen. Die schwarz-weißen Bären sind nun demnach einem „hohen“ statt wie zuvor einem „sehr hohen“ Risiko ausgesetzt, in freier Wildbahn auszusterben. Bei einer offiziellen Erhebung zwischen 1974 und 1977 zählte die Regierung noch 2459 Pandabären, wie aus den Angaben der Forstbehörde hervorgeht. In einer zweiten Erhebung in den 80ern sank die Zahl drastisch auf 1114 Exemplare.

1900
frei lebende Pandas gibt es laut der chinesischen Forstbehörde aktuell knapp. Dadurch fällt der Große Panda in der Kategorie der gefährdeten Arten auf die niedrigste von drei Stufen. Demnach sind sie nun einem „hohen“ statt wie zuvor einem „sehr hohen“ Risiko ausgesetzt, in freier Wildbahn auszusterben. 

Während der folgenden Untersuchungen zwischen 1999 und 2003 sowie 2011 und 2014 zählte die Regierung jeweils wieder mehr Tiere.

Pandabären leben hauptsächlich hoch oben in den Bergwäldern der Provinz Sichuan im Südwesten Chinas und ernähren sich am liebsten von Bambus. In der Provinzhauptstadt Chengdu betreibt die Regierung eine Forschungsstation und ein aufwendiges Zuchtprogramm mit den paarungsmuffeligen Tieren. Ungefähr 230 Pandas leben nach offiziellen Angaben dort.

Für Peking sind sie so etwas wie Botschafter im Ausland und werden für viel Geld an andere Länder vermietet, darunter auch an den Berliner Zoo in Deutschland. China arbeitet laut der Forstbehörde mit 20 Institutionen in 18 Ländern für die Erhaltung der Pandas zusammen. Demnach leben derzeit 56 Große Pandas außerhalb Chinas. Im Ausland geborener Panda-Nachwuchs muss in der Regel in die Volksrepublik zurückkehren. (tsp/dpa)

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