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Fabian Hürzeler verlängerte kürzlich seinen Vertrag als Cheftrainer beim FC St. Pauli.

© imago/Nordphoto/IMAGO/nordphoto GmbH/ Witke

Hertha BSC will den Tabellenführer ärgern: Warum Spitzenreiter St. Pauli so anfällig ist wie lange nicht mehr

Hertha BSC tritt bei Spitzenreiter St. Pauli an. Die Kiezkicker schafften kürzlich zumindest eine Sorge aus der Welt. Trotzdem läuft derzeit nicht alles rund, was Hertha eine Chance gibt, zu überraschen.

Was lange währt, wird endlich gut. Das waren die Worte von Fabian Hürzeler, als der FC St. Pauli am vergangenen Freitag die Vertragsverlängerung mit dem 31-jährigen Trainer verkündete. Die Verhandlungen hatten sich monatelang hingezogen und drohten zwischenzeitlich zu scheitern.

Doch kurz vor dem anstehenden Duell mit Hertha BSC am Sonntag (13.30 Uhr, Sky) am Millerntor herrscht beim Hamburger Kiezklub Gewissheit. „Ich glaube, dass die Gespräche immer sehr vertrauensvoll waren“, sagte Hürzeler. „Ich bin sehr froh, dass ich meinen Vertrag hier verlängert habe und freue mich extrem auf die weitere Zusammenarbeit.“

Unter Hürzeler, der St. Pauli im Dezember 2022 übernommen hatte, spielt der derzeitige Tabellenführer der Zweiten Bundesliga einen ansehnlichen Ballbesitzfußball, der innerhalb der Liga auf diesem Niveau nur selten zu sehen ist. Hinzu kommen die stärkste Verteidigung und der Umstand, dass die Hamburger noch kein einziges Heimspiel verloren haben in dieser Saison.

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Spiele verlor St. Pauli in der Zweiten Fußball-Bundesliga, beide in diesem Jahr.

Trotzdem ist die Chance für Hertha BSC auf einen Auswärtssieg so groß wie lange nicht. Denn von der großen Dominanz der Hinrunde ist in der Rückserie noch nicht allzu viel zu sehen bei St. Pauli. Zuletzt verlor das Hamburger Team beim 1. FC Magdeburg, am vergangenen Freitag setzte es nach einer schwachen Leistung eine 1:3-Niederlage bei Schalke 04.

Dass die Kiezkicker vor dem 25. Spieltag mit fünf Punkten Vorsprung auf Platz eins lagen, hängt auch damit zusammen, dass die Verfolger die nötige Ergebniskonstanz vermissen lassen. Vor allem der Hamburger SV, der am Freitag erneut patzte, diesmal in Düsseldorf.

„Das sind alles Erfahrungswerte, die für uns sehr wertvoll sein werden“, sagt Hürzeler über die jüngste Niederlage, die erst die zweite in dieser Bundesliga-Saison war, und macht sich dabei keine Sorgen, dass seine Mannschaft den Rückschlag nicht wegstecken könnte. „Ich nehme in der Mannschaft wahr, dass sie sehr positiv sind, dass sie als Mannschaft funktionieren, dass sie als Einzelner sehr stabil wirken.“

St. Pauli muss Herthas Umschaltmomente verhindern

Dieser Aspekt dürfte für den Endspurt entscheidend sein, auch wenn Druck bei Hürzelers Team durchaus vorhanden ist. „Es gibt das Gefühl, dass man etwas zu verlieren hat, aber das merke ich in der Mannschaft gar nicht und das gibt mir und dem Verein eine gewisse Sicherheit, um das Ganze sehr positiv zu sehen“, meint Hürzeler.

Sicherheit wird sein Team nun auch angesichts dessen Vertragsverlängerung verspüren. Der volle Fokus dürfte also endlich wieder nur noch auf dem Fußball und dem Duell mit Hertha BSC liegen. „Mit der Hertha erwartet uns ein Gegner, der sehr kompakt verteidigt, der die letzten Spiele auch sehr erfolgreich bestritten und eine individuelle Qualität hat, mit der sie sehr gut umschalten können“, blickte Hürzeler voraus.

Natürlich gibt es auch Phasen in einer Saison, wo du nicht am Limit performen kannst, das ist menschlich.

Fabian Hürzeler, Trainer des FC St. Pauli

Diese Stärke des Teams von Trainer Pal Dardai dürfte St. Pauli vor Probleme stellen. Bei den Gegentoren auf Schalke, die teilweise aus fehlender Tiefensicherung bei Ballverlust resultierten, offenbarte sich eine Schwäche der Hamburger. Mit Spielern wie Fabian Reese, Ibrahim Maza oder Palkó Dárdai hat Hertha die nötige Qualität in der Offensive, St. Pauli dahingehend richtig wehzutun. Zumal mit dem verletzt fehlenden Eric Smith ein Schlüsselspieler in der Defensive fehlt.

Hinzu kommt, dass es Hürzelers Team aktuell weniger gelingt, sich klare Torchancen zu erspielen. Meist scheiterte es an Unsauberkeiten im letzten Drittel. Gegen Hertha wird zudem Oladapo Afolayan fehlen und damit eine treibende Offensivkraft.

„Wir müssen zurück zu den Basics, zurück zu den Dingen, die uns stark gemacht haben“, sagte Hürzeler, gestand seinem Team aber auch gewisse Leistungsschwankungen zu. „Natürlich gibt es auch Phasen in einer Saison, wo du nicht am Limit performen kannst, das ist menschlich. Trotzdem ist es da auch wichtig, die einfachen Dinge richtigzumachen und das müssen wir wieder schaffen.“

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