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Pauli, das gibt was auf die Ohren? Glaubt Pal Dardai jedenfalls.

© dpa/Soeren Stache

Mit Macht auf den Kiez: Hertha will bei St. Pauli zwei Tore vorlegen

Seit mehr als 30 Jahren hat der FC St. Pauli daheim gegen Hertha kein Punktspiel mehr gewinnen können. Aber Herthas Trainer Pal Dardai stimmt etwas anderes optimistisch vor der Reise zum Tabellenführer.

Das Stadion am Hamburger Millerntor war für Hertha BSC in der Vergangenheit meist eine Reise wert. Ein Datum könnte Berlins Fußball-Zweitligisten vor dem Auswärtsspiel am Sonntag beim FC St. Pauli besonders optimistisch stimmen. Am 21. November 1993 haben die Hamburger zuletzt daheim am Kiez ein Punktspiel gegen die Hertha gewinnen können. Carsten Ramelow spielte damals noch bei Hertha und Ari Hjelm schoss Paulis Siegtor, es war also gefühlt kurz nach Erfindung des Fußballs.

Genauer betrachtet wird das mit den fetten 30 Jahren ohne Punktspiel-Heimsieg gegen Hertha den aktuellen Tabellenführer der zweiten Bundesliga allerdings kaum schocken. Und das nicht, weil sie im Pokal im Jahr 2005 mal knapp gegen Hertha am Millerntor gewinnen konnten, sondern weil beide Klubs seit 1977 nur 23 Mal gegeneinander gespielt haben (inklusive DFB-Pokal), weil sie eben sehr oft nicht in derselben Liga unterwegs waren.

Das Hinspiel konnten die Hamburger 2:1 in Berlin gewinnen

Und aktuell ist das Team von Fabian Hürzeler am Millerntor eine Macht, dort bislang in dieser Saison noch ungeschlagen. Beflügeln könnte den souveränen Tabellenführer der zweiten Liga zudem, dass eine Vertragsverlängerung von Jungtrainer-Shootingstar Hürzeler wohl kurz bevorsteht.

Das Hinspiel hatten die Hamburger übrigens seinerzeit 2:1 in Berlin gewonnen und an jenem Spieltag ging es für die Hamburger auch hoch auf den ersten Rang.

Wir wollen aktiv in das Spiel gehen.

Hertha-Trainer Pal Dardai

Allerdings gab es für den FC St. Pauli zuletzt ein 1:3 beim FC Schalke 04, während sich Pal Dardai über ein 2:2 gegen Holstein Kiel ärgerte. Herthas Trainer beeindruckt die gute Heimbilanz des Gegners (nicht nur keine Niederlage, sondern auch nur neun Gegentore) allerdings nicht. „Wir wollen nicht passiv in das Spiel gehen“, sagt Trainer Pal Dardai. „Das ist eine spielstarke Mannschaft, da werden wir viel aktiver sein müssen, mehr Meter machen als gegen Kiel.“

Dardai sieht es als machbar an, in der ersten Halbzeit am Millerntor gleich mal zwei Tore vorzulegen, schließlich ist Hertha in dieser Saison der Meister der ersten Halbzeit in der zweiten Liga, in Durchgang zwei dagegen lief es meist weniger gut. 16 Punkte verdaddelten die Berliner durch Gegentreffer nach der 80. Spielminute.  „Unter Druck“ würden manche seiner Spieler, „nicht die Qualität zeigen, die sei im Training haben“, sagt Dardai. An diesem Problem seien sie dran.

Und wenn sie da ein Stück weiter kommen beim Komplex zweite Halbzeit, dann ist ja auch noch viel drin in den verbleibenden zehn Spielen: Der Berliner Rückstand auf Tabellenführer Pauli beträgt zwar 14 Punkte, auf den Dritten HSV sind es aber nur sieben Punkte.

Das Thema Aufstieg muss der aktuelle Tabellenneunte also bei einem Sieg am Millerntor wohl kaum abhaken. „Es sind noch genügend Spiele übrig“, sagte dann auch Herthas Sportdirektor Benjamin Weber.  

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