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Polizisten und Journalisten stehen vor einem Polizeirevier in La Courneuve,  einem nördlichen Vorort von Paris. Einen Tag zuvor war die Wache Ziel eines Brandanschlags. Nach dem Tod eines 18-Jährigen bei einem Polizeieinsatz bei Paris hatten Dutzende junge Leute am späten Sonntagabend die Wache mit Feuerwerkskörpern und Molotowcocktails attackiert.

© dpa/CLOTILDE GOURLET

Update

Nach Tod von 18-Jährigem auf Motorroller: Pariser Polizei verstärkt Präsenz nach Angriffen durch Jugendliche

In Paris kollidiert ein Polizeiwagen mit einem Motorroller, der 18-jährige Fahrer stirbt. Anschließend kommt es zu Ausschreitungen. Die Familie des Gestorbenen wirft den Beamten Vorsatz vor.

Nach dem Tod eines 18-Jährigen bei einem Polizeieinsatz bei Paris und dem darauffolgenden Angriff Dutzender junger Leute auf eine Wache hat Polizeipräfekt Laurent Nuñez für die kommenden Tage zusätzliche Einsatzkräfte mobilisiert. Bereits ab Montagmittag sollten über 100 zusätzliche Beamte im Pariser Vorort La Courneuve eintreffen und erneute Ausschreitungen verhindern, sagte Nuñez dem Sender BFMTV.

In der Nacht zum Montag hatten rund 50 junge Menschen das Kommissariat in La Courneuve mit Feuerwerkskörpern, Molotowcocktails und Steinen attackiert. Außerdem wurden Mülltonnen in Brand gesteckt. Zwei Polizisten wurden leicht verletzt. Neun Menschen wurden nach Angaben des Präfekten festgenommen, darunter zwei Minderjährige.

Im Nachbarort Aubervilliers war am Mittwochabend ein 18-Jähriger auf einem Motorroller von einem Polizeiauto frontal gerammt und tödlich verletzt worden. Der junge Mann und ein Beifahrer hatten erst rote Ampeln und Haltezeichen eines nachfolgenden Polizeiwagens ignoriert.

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Einem entgegenkommenden Streifenwagen, der zur Verstärkung angefordert worden war, soll dann ein Taxi die Vorfahrt genommen haben. Die Beamten mussten auf die Gegenspur ausweichen und kollidierten mit dem Motorroller. Während der Pariser Polizeipräfekt bislang keinen Anhaltspunkt für Zweifel an der Darstellung der Einsatzkräfte sieht, werfen Angehörige des 18-Jährigen der Polizei Vorsatz vor.

Der Fall erinnert an den Tod eines 17-Jährigen bei einer Polizeikontrolle bei Paris im vergangenen Frühsommer. Danach kam es zu Protesten gegen Polizeigewalt und schweren Krawallen, die Frankreich nächtelang erschütterten und Millionenschäden verursachten.

Wiederholt kam es zu Plünderungen, Brandanschlägen und gewaltsamen Konfrontationen mit der Polizei. Die Regierung drohte danach ein härteres Durchgreifen gegen jugendliche Straftäter und deren Eltern an. Polizeigewalt wurde von der Regierung seit den Unruhen hingegen nicht groß thematisiert. (dpa)

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