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Ein Pappschild mit einem Bild von Nahel bei einer Demonstration in Frankreich

© Imago/Olivier Arandel

Nach Tod von Nahel in Frankreich: Hunderte Menschen protestieren gegen Freilassung des Polizisten

Der Polizist hatte den 17-jährigen Nahel Ende Juni bei einer Verkehrskontrolle erschossen – es folgten wochenlange Krawalle in Frankreich. Nun kam der Täter unter Auflagen auf freien Fuß.

Nach der Freilassung des Polizisten aus der Untersuchungshaft, der den 17-Jährigen Nahel getötet hat, haben sich in Frankreich Hunderte Menschen zum Protest versammelt. „Gerechtigkeit für Nahel“ riefen sie am Sonntagnachmittag in Nanterre. In dem Pariser Vorort war Nahel vor mehr als vier Monaten bei einer Verkehrskontrolle durch den Schuss eines Polizisten getötet worden.

Der Tod von Nahel Ende Juni hatte Proteste gegen Polizeigewalt und schwere Krawalle ausgelöst, die Frankreich nächtelang erschütterten. Wiederholt kam es zu Plünderungen, Brandanschlägen und gewaltsamen Konfrontationen mit der Polizei.

Die Regierung drohte zuletzt unter anderem ein härteres Durchgreifen gegen jugendliche Straftäter und deren Eltern an. Polizeigewalt wurden von ihr seit den Unruhen hingegen nicht groß thematisiert.

Gegen den Beamten, der den Schuss abgab, wird weiter ermittelt. Mitte der Woche kam er aber unter Auflagen auf freien Fuß. „Für mich ist das unzulässig“, sagte die Mutter von Nahel bei der Kundgebung unter Tränen. Der Polizist habe nicht nur ein Leben genommen, sondern zwei. „Er hat mich im gleichen Moment umgebracht.“ (dpa)

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